Polizei:Regenbogentreppe an Schule übermalt

Ein Schild mit der Aufschrift „Polizei“ hängt an einem Polizeipräsidium. (Foto: Roland Weihrauch/dpa/Symbolbild)

An einer Schule in Naumburg haben Unbekannte eine Regenbogentreppe in den Farben einer Reichsflagge übermalt. Die Polizei geht von einem politischen Motiv aus - nun äußert sich das Bildungsministerium.

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Naumburg (dpa/sa) - Sachsen-Anhalts Bildungsministerium hat das Überstreichen einer Regenbogentreppe in den Farben der Reichsflagge an einer Schule in Naumburg (Burgenlandkreis) verurteilt. Es sei „eine inakzeptable und demokratiefeindliche Symbolik, die an Schule keinerlei Platz haben darf“, teilte Staatssekretär Jürgen Böhm am Montag über die Twitterseite des Bildungsministeriums mit. Zudem kündigte Böhm ein Gespräch vor Ort an, um die Schule zu unterstützen.

Nach Angaben der Polizei hatten bislang unbekannte Täter zwischen Donnerstagnachmittag und Freitagmorgen eine in Regenbogenfarben bemalte Treppe zur Albert-Schweitzer-Schule mit den Farben Schwarz-Weiß-Rot überstrichen. Man gehe von einer politischen Intention aus.

Auf Fotos, die das regionale Demokratie-Bündnis „Partnerschaft für Demokratie“ im Internet teilte, sind die übermalten Stufen zu sehen. Die Farben seien nicht zufällig gewählt und eindeutig der rechten und somit antidemokratischen Szene zuzuordnen, schrieb das Bündnis in einer Mitteilung. Die sogenannte Reichsflagge gelte als eines der häufig verwendeten Symbole der Szene. Zuvor hatte das „Naumburger Tageblatt“ berichtet. Das Bündnis wird durch Mittel des Bundesfamilienministeriums finanziert.

Vor rund elf Tagen hatte das Jugendparlament Naumburg die Treppe an der Schule als „Zeichen für Toleranz und Vielfalt“ gestaltet, wie es damals in einer Mitteilung hieß. Auf der Facebook-Seite des Jugendparlaments wurde in den folgenden Tagen über die Symbolik der Regenbogenflagge diskutiert.

Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen und eine Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet, wie sie am Montag mitteilte. Bislang gebe es aber keine konkreten Hinweise auf die Täter.

© dpa-infocom, dpa:230724-99-511222/3

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