Mainz:Zwei Straßenbahnfahrer angefahren: Betrüger geschnappt

Lesezeit: 1 min

Ein Mann trägt Handschellen. (Foto: Stefan Sauer/dpa/Illustration)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Mainz (dpa/lrs) - Ein 32-Jähriger, der auf der Flucht vor der Polizei vor zwei Monaten zwei Straßenbahnfahrer in Mainz angefahren haben soll, ist gefasst worden. Dem Mann aus Ingelheim wird aber noch viel mehr vorgeworfen. Wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges in 13 Fällen sei er vor rund zehn Tagen festgenommen worden und sitze seither wegen Wiederholungsgefahr in Untersuchungshaft, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag in Mainz mit. Er soll bei seinen Betrügereien einen Schaden von einigen Hunderttausend Euro verursacht haben. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Der wegen gewerbsmäßigen Betrugs und Computerbetrugs Beschuldigte soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 in Ingelheim aus Briefkästen Schreiben mit personenbezogenen Daten gestohlen haben. Mit den so erlangten Daten und Informationen soll er Konten eröffnet, Kreditkarten beantragt und Konten auf Online-Banking umgestellt haben. Mit Überweisungen, Abhebungen und Darlehen habe er sich Geld und finanzielle Vorteile verschafft. Wie die Polizei dem Betrüger auf die Spur kam, war zunächst unklar.

Ende November 2022 hatte ein Auto so am rechten Fahrbandrand geparkt, dass zwei Straßenbahnen nicht durchkamen. Deren Fahrer stiegen deshalb aus - und stellten fest, dass an dem Auto zwei unterschiedliche Kennzeichen angebracht waren. Sie informierten die Polizei, wie diese damals mitteilte. Kurz danach sei der Autofahrer erschienen und geflohen. Dabei habe er beide Straßenbahnfahrer angefahren. Sie wurden leicht verletzt.

Das Auto sei ein Mietwagen gewesen, hieß es nun. Der Fahrer habe daher rasch ausfindig gemacht werden können. Ihm sei vorläufig der Führerschein entzogen worden. Die Ermittlungen in beiden Fällen dauerten noch an.

Der Tatverdacht gegen den 32-Jährigen habe sich aus einer Vielzahl an Indizien ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. So sei er beim Ausspähen von Briefkästen beobachtet worden. „Letztlich wurden die Indizien wie in einem Puzzle zusammen gesetzt“, so eine Sprecherin.

© dpa-infocom, dpa:230130-99-412999/3

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: