Gerichtsverhandlung:Aus Geldnot: 24-Jähriger soll Ehepaar ermordet haben

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Hannover (dpa/lni) - Wegen des Vorwurfs des zweifachen Mordes muss sich von diesem Mittwoch (9.00 Uhr) an ein 24-Jähriger vor dem Landgericht Hannover verantworten. Er soll im Juni 2022 in Wennigsen ein Ehepaar mit mehreren Messerstichen getötet haben. Die 59 und 60 Jahre alten Eheleute starben am Tatort, in ihrem Haus im Ortsteil Holtensen. Laut Anklage konnte der junge Mann, der zuvor die Autowerkstatt des Getöteten übernommen hatte, seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Die Staatsanwaltschaft sieht die Mordmerkmale Heimtücke und Habgier. Mit der Tötung der Frau, die ihn bei oder kurz nach der Tat angetroffen habe, habe er außerdem die vorherige Straftat verdecken wollen.

Im Anschluss an die Verbrechen soll der Angeklagte aus dem Haus geflohen sein und aus seiner Werkstatt heraus selbst die Polizei gerufen und behauptet haben, von einem unbekannten Täter überfallen worden zu sein. Damit wollte er nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft von dem gegen ihn selbst bestehenden Tatverdacht ablenken.

Polizeibeamte hatten die Leichen des Ehepaares am 13. Juni entdeckt, nachdem ein besorgter Arbeitskollege des 59-Jährigen die Polizei alarmiert hatte. Eine Woche später wurde der Iraker als Mordverdächtiger festgenommen.

Für den ersten Prozesstag sind nach Angaben eines Gerichtssprechers bereits drei Zeugen geladen. Insgesamt sind acht Verhandlungstage angesetzt, das Urteil könnte nach dieser Planung am 16. März 2023 verkündet werden.

© dpa-infocom, dpa:221220-99-972104/2

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