Kriminalität:Ehemalige AfD-Politiker erhalten Drohbriefe

Die früheren AfD-Mitglieder Henkel und Kölmel seien nach eigenen Angaben in Drohbriefen in unflätigem Ton dazu aufgefordert worden, ihre Mandate im EU-Parlament abzugeben. Sie seien auch mit dem Tod bedroht worden. Foto: Hendrik Schmidt/Archiv (Foto: dpa)

Berlin (dpa) - Die früheren AfD-Mitglieder Hans-Olaf Henkel und Bernd Kölmel sind nach eigenen Angaben mit Drohbriefen aufgefordert worden, ihre Mandate im Europaparlament an die AfD abzutreten.

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Berlin (dpa) - Die früheren AfD-Mitglieder Hans-Olaf Henkel und Bernd Kölmel sind nach eigenen Angaben mit Drohbriefen aufgefordert worden, ihre Mandate im Europaparlament an die AfD abzutreten.

Als Absender trete eine bislang unbekannte Gruppierung namens „AfD Armee Fraktion“ auf, berichtete die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf die beiden Politiker. Das frühere AfD-Vorstandsmitglied Henkel und andere Vertreter des liberal-konservativen Flügels hatten die Partei 2015 nach einem verlorenen Machtkampf mit der neuen Vorsitzenden Frauke Petry verlassen und die neue Partei Alfa gegründet.

Henkel und Kölmel seien in den Briefen in unflätigem Ton auch mit dem Tod bedroht worden, heißt es in dem Bericht. Insgesamt habe der Absender sechs Briefe an ehemalige AfD-Politiker verschickt.

Henkel sagte in der „Welt am Sonntag“, als früherer Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) sei er an Anfeindungen gewöhnt. „Aber was ich an innerparteilicher Kritik, an Beleidigungen und Drohungen von den Rechtsaußen aus der AfD erlebte, sprengte alles.“ Der 76-Jährige äußert sich immer wieder kritisch zum rechten Kurs der neuen AfD-Führung.

So bezeichnete er die AfD als „NPD light“ und sagte Ende des Vorjahres: „Es macht mir Kummer, dass ich mitgeholfen habe, ein richtiges Monster zu erschaffen.“

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