Bremen:Bericht: Daten im Fall um Abgeordneten Öztürk angezapft

Bremen (dpa/lni) - Im mutmaßlichen Sozialbetrugs-Skandal um den Bremer Bürgerschaftsabgeordneten Patrick Öztürk und seinen Vater soll eine IT-Mitarbeiterin versucht haben, Daten zu entwenden. Ein Kollege ertappte sie nach einem Bericht des "Weser-Kuriers" auf frischer Tat. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Frau. Welche Daten sie auf einen USB-Stick heruntergeladen hat und was ihr Motiv dafür war, konnte Oberstaatsanwalt Frank Passade am Dienstag noch nicht sagen.

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Bremen (dpa/lni) - Im mutmaßlichen Sozialbetrugs-Skandal um den Bremer Bürgerschaftsabgeordneten Patrick Öztürk und seinen Vater soll eine IT-Mitarbeiterin versucht haben, Daten zu entwenden. Ein Kollege ertappte sie nach einem Bericht des „Weser-Kuriers“ auf frischer Tat. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Frau. Welche Daten sie auf einen USB-Stick heruntergeladen hat und was ihr Motiv dafür war, konnte Oberstaatsanwalt Frank Passade am Dienstag noch nicht sagen.

Die Frau arbeitet für den IT-Dienstleister Dataport, der für die Stadt Bremen, für Strafverfolgungsbehörden und den Zoll unter anderem Daten sichert und auswertet. Die Mitarbeiterin sei dabei beobachtet worden, wie sie einen USB-Stick in einen Laptop gesteckt, diesen später entfernt und in ihrer Kleidung versteckt habe, sagte Dataport-Sprecherin Britta Heinrich. „Der Laptop hat Informationen enthalten, die im Zusammenhang mit dem Fall Öztürk stehen.“ Das Unternehmen stellte den Datenträger sicher und erteilte der Frau Hausverbot. Sie erwartet ein Disziplinarverfahren.

Die Staatsanwaltschaft hat den Vater von Patrick Öztürk wegen gemeinschaftlichen Betruges in 724 Fällen sowie Untreue in acht Fällen angeklagt. Er soll von 2013 bis 2016 das Jobcenter Bremerhaven um 5,5 Millionen Euro gebracht haben, indem er durch fingierte Scheinarbeitsverträge für Osteuropäer Sozialleistungen unberechtigt beantragte und teilweise kassierte. Gegen Patrick Öztürk ermittelt die Staatsanwaltschaft inzwischen nur noch wegen Untreue, das Verfahren wegen des Betrugsverdachts stellte sie ein. Ein parlamentarischen Untersuchungsausschuss war allerdings zu dem Schluss gekommen, dass Vater und Sohn den Betrug zusammen organisiert haben. Der SPD-Politiker weist diese Vorwürfe zurück.

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