Beschlagnahme:Polizisten stoppen Raser bei illegalem Rennen

Ein Polizist zieht ein Fahrzeug mit seiner Kelle aus dem Verkehr. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Berlin gilt als ein Hotspot für verbotene Autorennen. Breite Straßen scheinen für Fahrer hochmotorisierter Fahrzeuge verlockend zu sein. Zwei von ihnen dürfen nun erst einmal zu Fuß gehen.

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Berlin (dpa/bb) - Polizisten haben ein illegales Autorennen am Frankfurter Tor in Friedrichshain gestoppt. Zwei Fahrer im Alter von 21 und 24 Jahren sollen sich in der Nacht zum Mittwoch auf der Frankfurter Allee mit ihren hochmotorisierten Wagen jeweils zwischen den Ampeln ein Wettrennen geliefert haben, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Zuvor hatte die „B.Z.“ berichtet.

Was die beiden nicht mitbekamen: Sie rasten den Angaben zufolge unmittelbar an einem Zivilfahrzeug der Polizei vorbei. Die Beamten informierten ihre uniformierten Kollegen, die die Fahrer stoppten. Die Beamten beschlagnahmten die hochwertigen Autos. Nachdem Polizisten die Identität der Autofahrer festgestellt hatten, konnten diese nach Hause gehen - zu Fuß. Gegen sie werde wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens ermittelt, hieß es.

„Jeder, der meint, er müsse sein Ego aufpolieren, sollte sich bewusst sein, dass er mit solchen Aktionen hochmotorisierte Boliden als Waffe einsetzt und durch dieses testosterongeladene Verhalten Schwerstverletzte und Tote billigend in Kauf nimmt“, schrieb die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zu dem Fall auf der Onlineplattform X (früher Twitter).

In Berlin kommt es immer wieder zu illegalen Autorennen. 2023 leitete die Berliner Justiz nach Rasereien in 811 Fällen Ermittlungen ein. Laut Staatsanwaltschaft war das die zweithöchste Zahl an Verfahren seit einer Gesetzesverschärfung im Jahr 2017. Damals wurden verbotene Kraftfahrzeugrennen von einer Ordnungswidrigkeit zur Straftat hochgestuft. Seitdem kann schon die Teilnahme an solchen Rennen mit einer Haftstrafe geahndet werden. Zuvor gab es nur Geldbußen. Seit der Gesetzesänderung gab es laut Staatsanwaltschaft rund 4300 Verfahren. Etwa 1100 Fälle davon sind demnach rechtskräftig abgeschlossen.

© dpa-infocom, dpa:240327-99-483552/2

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