Andernach:Geflohener Straftäter: Fahndung läuft auf Hochtouren

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Weißenthurm (dpa/lrs) - Der aus der Psychiatrie in Weißenthurm bei Koblenz geflohene Straftäter ist der Polizei immer noch nicht ins Netz gegangen. "Es gibt keine neuen Erkenntnisse", sagte der Kaiserlauterer Oberstaatsanwalt Steffen Küstner am Donnerstag. Laut der Koblenzer Polizei läuft die Fahndung auf Hochtouren. Es gebe verschiedene zu prüfende Hinweise. Der Mann war am Dienstagabend nicht in die Klinik Nette-Gut zurückgekehrt. Die Polizei veröffentlichte ein Fahndungsfoto des Straftäters. Erst im Februar war aus derselben Klinik ein verurteilter Mörder während eines unbegleiteten Freigangs geflohen - und etwa eine Woche später in Unterfranken gefasst worden.

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Weißenthurm (dpa/lrs) - Der aus der Psychiatrie in Weißenthurm bei Koblenz geflohene Straftäter ist der Polizei immer noch nicht ins Netz gegangen. „Es gibt keine neuen Erkenntnisse“, sagte der Kaiserlauterer Oberstaatsanwalt Steffen Küstner am Donnerstag. Laut der Koblenzer Polizei läuft die Fahndung auf Hochtouren. Es gebe verschiedene zu prüfende Hinweise. Der Mann war am Dienstagabend nicht in die Klinik Nette-Gut zurückgekehrt. Die Polizei veröffentlichte ein Fahndungsfoto des Straftäters. Erst im Februar war aus derselben Klinik ein verurteilter Mörder während eines unbegleiteten Freigangs geflohen - und etwa eine Woche später in Unterfranken gefasst worden.

Der am Dienstag entwichene 54-Jährige war nach Worten von Oberstaatsanwalt Küstner bereits 1994 vom Landgericht Kaiserslautern wegen eines Sexualdelikts mit verminderter Schuldfähigkeit an einem „widerstandsunfähigen“ Mann verurteilt worden. Er bekam eineinhalb Jahre Haft, die er vorläufig nicht verbüßen musste, und wurde in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Schon seit 24 Jahren lebte er in der hoch gesicherten Klinik Nette-Gut. Nach deren Angaben war er zuvor auch wegen „Übergriffen gegenüber Kindern und Jugendlichen“ verurteilt worden.

In einer langjährigen Therapie sei der etwa 1,85 Meter große Straftäter mit auffällig langen rötlichen Haaren psychisch stabilisiert worden. Seit 2010 habe es Lockerungen gegeben. „Seit Herbst 2017 durfte er, auch auf Anregung eines externen Gutachtens, ohne Begleitung die Klinik verlassen“, hieß es weiter. Am Dienstag sollte der 54-Jährige zu einem Praktikum bei einem externen Arbeitgeber radeln. Dort erschien er aber nach Angaben der Klinik nicht - er verschwand.

Kliniksprecher Markus Wakulat betonte mit Blick auf die schon zweite Flucht seit Februar 2018, in den vergangenen Jahren habe es keinen einzigen derartigen Fall in der forensischen Psychiatrie in Weißenthurm gegeben. Die Klinik sei gesetzlich verpflichtet, Patienten schließlich abgestuft Lockerungen zu gewähren. Oberstaatsanwalt Küstner sprach von einer Gratwanderung zwischen der Sicherheit der Bevölkerung und der angestrebten langfristigen Wiedereingliederung der Patienten in die Gesellschaft.

Mit Blick auf den im Februar entwichenen und wieder gefassten Vatermörder sagte Kliniksprecher Wakulat: „Er ist noch bei uns. Er hat gar keine Lockerungen mehr gehabt.“

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