Kriegsfolgen:Tausende von Entschärfung einer Weltkriegsbombe betroffen

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Absperrband der Polizei sperrt den Durchgang zu der Fundstelle einer Weltkriegsbombe. (Foto: Sebastian Kahnert/dpa)

Für die Entschärfung einer Weltkriegsbombe in Mainz müssen Tausende Menschen ihre Wohnungen und Arbeitsstätten verlassen. Am Freitagvormittag geht es los.

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Mainz (dpa/lrs) - Von der Entschärfung einer 500 Kilogramm schweren Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Mainz sind am Freitag etwa 3500 Menschen betroffen. Ein Radius von rund 750 Metern um den Fundort werde evakuiert und gesperrt, inklusive zweier Einfahrtsstraßen, teilte die Stadt am Donnerstag mit.  Die Entschärfung soll um 12.00 Uhr beginnen, zwei Stunden vorher müssen alle Menschen den Gefahrenbereich verlassen haben. 

Wie lange die Entschärfung dauern werde, sei noch nicht abzuschätzen. Die Bombe verfüge über zwei intakte Aufschlagzünder. Das Heimspiel von Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 am Sonntag sei nicht gefährdet.  

Betroffen von der Evakuierung sind den Angaben zufolge 162 Gebäude. Darunter mehrere Firmen und die Gewerbegebiete „Am Sägewerk“ sowie „Kisselberg“, drei Kitas, eine Flüchtlingsunterkunft sowie die Fachhochschule und ein Studierendenwohnheim. Auch Teile des Universitätscampus und zwei Max-Planck-Institute gehören nach Angaben der Stadt dazu. Die Bewohner eines Altenheims, das an der Grenze des Gefahrenbereichs liegt, müssten dieses nicht verlassen, dürften sich aber nur in einem der Bombe abgewandten Teil aufhalten. 

Menschen, die ihre Wohnung in dem Gefahrenbereich nicht eigenständig verlassen könnten, bekommen über ein Bürgertelefon Unterstützung. In der Sporthalle im Stadtteil Drais ist eine Betreuungsstelle für Menschen eingerichtet, die nicht woanders unterkommen können. Sie können dorthin auch Haustiere mitnehmen. 

Anwohner, Firmen und Hochschulen würden im Laufe des Donnerstags von der Feuerwehr auch mit Lautsprecherwagen informiert. „Die Menschen evakuieren sich größtenteils selbst“, sagte ein Sprecher. 

Die amerikanische Bombe war am Mittwochnachmittag bei Bauarbeiten in der Nähe des Europakreisels gefunden worden. Seit dem Abend seien rund 30 Behörden und Organisationen in engem Austausch mit der Vorbereitung von Evakuierung und Entschärfung beschäftigt. Die Einsatzleitung der Feuerwehr Mainz habe einen Führungsstab eingerichtet. 

© dpa-infocom, dpa:240425-99-806714/2

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