Kreis Segeberg:Prozessauftakt: Sohn soll Mutter erstochen haben

Ein Schild mit der Aufschrift "Angeklagter" wird auf die Gerichtsbank gestellt. (Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild)

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Kiel (dpa/lno) - Wegen des Verdachts des Totschlags muss sich seit Dienstag ein 57-Jähriger vor dem Kieler Landgericht verantworten. Der Mann soll im Januar 2023 im Kreis Segeberg seine Mutter mit etwa 39 Messerstichen getötet haben. Laut Antragsschrift der Staatsanwaltschaft soll der Beschuldigte an einer psychotischen Störung mit Symptomen einer Schizophrenie leiden. Bei der Tat handelte er demnach infolge einer paranoiden Wahnvorstellung. Seine Mutter habe im Bett gelegen, als er immer wieder mit einem Küchenmesser auf sie eingestochen habe. Die Frau verblutete.

Da der 57-Jährige wegen der Erkrankung zum Tatzeitpunkt als vermutlich schuldunfähig gilt, wird nach Gerichtsangaben in einem sogenannten Sicherungsverfahren verhandelt. Dabei geht es auf Antrag der Staatsanwaltschaft nicht um eine Strafe, mit der die Tat gesühnt werden solle, sondern um die Unterbringung des Mannes in der geschlossenen Psychiatrie auf unbestimmte Zeit.

Drei Geschwister des Beschuldigten sind den Angaben zufolge in dem Verfahren als Nebenkläger zugelassen. Der Beschuldigte schwieg zu Prozessbeginn. Nach Gerichtsangaben will er sich später äußern. Das Schwurgericht hat insgesamt neun Verhandlungstage festgesetzt. Ein Urteil könnte demnach Mitte Oktober verkündet werden.

© dpa-infocom, dpa:230725-99-523238/2

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