Krefeld/Gelsenkirchen (dpa/lnw) - Die Polizei hat in Krefeld einem Mann ins Bein geschossen. Zuvor habe der 38-Jährige am Donnerstagabend eine Nachbarin und ihr Kind mit dem Tode bedroht und sich herbeigerufenen Polizeibeamten „mit einem Messer entgegen gestellt“, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Für den 38-Jährigen bestehe keine Lebensgefahr. Es sei Haftbefehl wegen Bedrohung und Widerstandes erlassen worden, teilte der zuständige Staatsanwalt Axel Stahl mit.
Der Mann habe sehr laut Musik gehört, berichtete der Staatsanwalt. Als die Nachbarin um Ruhe gebeten habe, habe er sie und ihr zehnjähriges Kind mit den Worten „Ich bringe Sie um“ bedroht. Als die Polizeistreife ihn in seiner engen Ein-Zimmer-Wohnung festnehmen wollte, habe er plötzlich das Messer gezogen und laut Staatsanwalt erneut gedroht: „Entweder Ihr sterbt oder ich sterbe.“
Die Streife habe sich zurückgezogen und ein Spezialeinsatzkommando (SEK) zur Unterstützung gerufen. Als die SEK-Beamten kamen, sei der Mann mit dem Messer in der Hand aus der Wohnung gekommen. Trotz Aufforderung habe er die Waffe nicht zu Boden gelegt. In der „dynamischen“ und räumlich engen Situation mit nur wenigen Metern Abstand zum Verdächtigen habe ein Beamter dann geschossen.
Der Schuss ins Bein sei angesichts der Situation nach seiner Einschätzung ein „denkbar mildes“ Mittel gewesen, den Mann handlungsunfähig zu machen, sagte der Staatsanwalt. Außerdem sei auch ein Taser eingesetzt worden.
Zudem Mann gebe es „erhebliche Vorerkenntnisse wegen verschiedener Gewalttaten, bei denen er auch ein Messer eingesetzt hatte“, teilten die Ermittler mit. Zum Tatzeitpunkt habe er nach Verbüßung einer mehrjährigen Freiheitsstrafe unter Führungsaufsicht gestanden.
© dpa-infocom, dpa:220826-99-520517/3