Influencer:Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen gegen Fynn Kliemann ein

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Fynn Kliemann auf seinem ehemaligen Hof "Kliemannsland". (Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa)

Der Influencer willigt in die Zahlung einer Geldbuße ein. Ermittelt worden war wegen Betrugsverdacht - nachdem Jan Böhmermann den Fall publik gemacht hatte.

Die Staatsanwaltschaft Stade hat das Ermittlungsverfahren gegen Influencer Fynn Kliemann gegen Zahlung einer Geldbuße vorläufig eingestellt. Beide Seiten haben sich darauf geeinigt, dass Kliemann 20 000 Euro an gemeinnützige Organisationen zahlen soll, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Sobald das Geld eingegangen sei, sei das Verfahren eingestellt.

Die Staatsanwaltschaft hatte nach einem TV-Beitrag des Satirikers Jan Böhmermann gegen Kliemann ermittelt. Bei dem Verfahren sei es neben einem Betrugsverdacht vor allem um den Verdacht des Verstoßes gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb gegangen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Die Ermittlungen gegen seinen Geschäftspartner laufen weiter

Kliemann ist Musiker und Geschäftsmann und betrieb einen Event-Standort in der Nähe von Bremen. Durch den Beitrag im ZDF waren er und eine Textilfirma aus Nordrhein-Westfalen im Mai 2022 in die Kritik geraten. Im Kern wurde die Frage aufgeworfen, ob bei Geschäften der Textilfirma mit einem Großhändler im Jahr 2020 ganz bewusst das Produktionsland verschwiegen wurde - Masken gegen das Coronavirus kamen aus Asien statt aus Europa.

"Ich bin sehr froh über die Entscheidung", teilte Kliemann nun der Welt in einem schriftlichen Statement mit. Dass die Betrugsvorwürfe "falsch" seien, sei für ihn persönlich sehr wichtig. Unabhängig davon habe er "nicht alles richtig gemacht". "Ich habe mir alles schöngeredet, den Fokus verloren und falsche Entscheidungen getroffen." Kliemanns Presseanwalt Christian Schertz bedauerte eine mediale "Vorverurteilung und Stigmatisierung".

Die Ermittlungen gegen den Ex-Geschäftspartner von Kliemann, Tom Illbruck, laufen dagegen weiter. Das Ergebnis sei offen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Illbruck sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Staatsanwaltschaft habe ihm ebenfalls angeboten, das Verfahren gegen eine Geldstrafe einzustellen. Das lehne er aber weiterhin ab. "Ich möchte vollumfänglich geklärt haben, dass die Vorwürfe rechtlich nicht haltbar sind."

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