Wobbenbüll:Neuer Deich: „Schleswig-Holsteins Küsten sind Winterfest“

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Wobbenbüll/Husum (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Küsten sind winterfest. Die Deiche an Nord- und Ostsee können den Winterstürmen und Sturmfluten trotzen. Zwar seien die Deichschauen noch im Gange, wo die Deichgrafen nach Schäden suchen, die noch beseitigt werden müssen. "Doch die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die Deiche in einem guten und wehrhaften Zustand sind", sagte Johannes Oelerich, Direktor des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN).

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Wobbenbüll/Husum (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Küsten sind winterfest. Die Deiche an Nord- und Ostsee können den Winterstürmen und Sturmfluten trotzen. Zwar seien die Deichschauen noch im Gange, wo die Deichgrafen nach Schäden suchen, die noch beseitigt werden müssen. „Doch die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die Deiche in einem guten und wehrhaften Zustand sind“, sagte Johannes Oelerich, Direktor des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN).

Unter anderem rüstete das Land bei Wobbenbüll im Kreis Nordfriesland mit Deichverstärkung und teilweisem Neubau beim Küstenschutz nach. Die fünf Millionen Euro teure und einen Kilometer lange Konstruktion wurde am Dienstag offiziell in Betrieb genommen. „Es ist der kürzeste Deich, den wir bisher gebaut haben“, sagte LKN-Chef Oelerich am Dienstag. Er schütze ein 2400 Hektar großes Areal mit 1200 Anwohnern sowie rund 180 Millionen Euro an Sachwerten.

Die modernen Bollwerke gegen den „Blanken Hans“ sind sogenannte Klimadeiche. Die modernen Super-Deiche entstanden auf Grundlage der Erfahrung aus Jahrhunderten. Es sind flache Erdwälle mit einer fünf Meter breiten Deichkrone an der Spitze. An der Seeseite hat der Deich eine Neigung von 1:10 - das heißt, auf zehn Meter Länge verteilt sich ein Meter Höhenunterschied, erklärte Oelerich.

Das Besondere am Klimadeich ist, dass spätere Generationen den Deich bei Bedarf noch einmal aufstocken und so einem Meeresspiegel-Anstieg von bis zu anderthalb Metern begegnen können. Aus Aufzeichnungen alter Pegelstände weiß man, dass die Nordsee in den vergangenen 70 Jahren um etwa 20 Zentimeter anstieg. Dabei verstärkte sich das Tempo in den vergangenen Jahren, so dass Experten für die nächsten 100 Jahre von einem Anstieg von einem halben Meter ausgehen.

„Aber es gibt Szenarien, nach denen es noch mehr sein könnte“, sagte Oelerich. Mit dem Bau der Klimadeiche soll Schleswig-Holstein auch in den nächsten 100 Jahren vor Sturmfluten geschützt werden, sagte der LKN-Direktor. Im Generalplan Küstenschutz 2012 ist festgelegt, dass die Landesschutzdeiche an Nord- und Ostsee sowie an der Tideelbe entsprechend aufgerüstet werden müssen.

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