Der Vorfall klingt wie die Eröffnungsszene eines Katastrophenfilms aus Hollywood: Auf einem Transatlantikflug zückt eine Passagierin einen Zettel und reicht ihm den Bordpersonal. Ich habe eine Bombe, steht darauf - in meinem Körper implantiert. Eben dieser Zwischenfall auf einem Flug von Paris nach Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina hat am Dienstag ein glückliches Ende genommen, ein Happy End. Die Frau befindet sich in Gewahrsam. Doch die fimreife Action fehlte.
Der Pilot des US-Airways-Flugs 787 schlug nach der Drohung Alarm, die Boeing 767 landete, eskortiert von zwei Kampfjets, wenig später auf einem anderen Flughafen als geplant. "Aus Vorsicht wurde die Maschine nach Bangor umgeleitet, wo Sicherheitskräfte sie erwarteten", hieß es in einer Erklärung der US-Flugsicherheitsbehörde TSA. Der Flughafen Bangor im Bundesstaat Maine ist nach Angaben von Experten der Airport, den Flugzeuge als ersten auf dem amerikanischen Festland ansteuern können, wenn sie den Atlantik überquert haben.
Die Frau, eine aus Kamerun stammende Französin, sei sofort festgenommen und verhört worden. Sie sei ohne Begleitung oder Gepäck gereist. Angeblich wollte sie zehn Tage in den USA bleiben. Offenbar trug sie keinerlei Waffen bei sich. Details wurden zunächst nicht bekannt, aber die vermeintliche Attentäterin stellte wohl keine Bedrohung dar. Das berichtete der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf einen Ermittler. Sie werde nun auf ihren psychischen Zustand untersucht.
Augenzeugen schilderten, wie Ärzte, die sich unter den Fluggästen befanden, die Frau nach ihrer Drohung untersucht, aber keinerlei Spuren gefunden hätten, die auf einen operativen Eingriff hindeuteten.