Kalifornien:Deutscher Professor plante offenbar Massenmord an US-Schule

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Er wollte einen Lehrer erschießen, mindestens 200 Schüler ermorden und dann das Gebäude in Brand stecken: Ein deutscher Professor soll geplant haben, an der früheren Schule seines Sohnes ein Blutbad anzurichten - der 14-Jährige hatte sich nach angeblichen Problemen mit Mitschülern und Lehrern umgebracht.

Aus Verbitterung über den Suizid seines Sohnes soll ein deutscher Professor in Kalifornien Anschläge auf die Schule des Jungen geplant haben. Nach Angaben der Los Angeles Times hatte der Verdächtige in E-Mails an seine Frau und sich selbst Überlegungen angestellt, den stellvertretenden Rektor der University High School in Irvine nahe Los Angeles zu erschießen, mindestens 200 Schüler zu ermorden und die Schule niederzubrennen.

Anschließend wollte er sich selbst töten, um so wieder mit seinem Sohn vereint zu sein. "Ich werde mir ein wunderbares Ende bereiten und sehr bald bei ihm sein, ich mag diesen Plan, endlich eine gute Idee", zitierte die Zeitung aus den E-Mails.

Wie die Los Angeles Times berichtete, wollte sich der 48-Jährige für den Tod seines Sohns rächen, der sich nach einer Strafe wegen eines Diebstahls aus dem Schulladen in einem Park erhängt hatte. Einem anderen Bericht zufolge war der 14-Jährige angeblich ein Opfer von Mobbing. Die Polizei habe jedoch keine Hinweise darauf gefunden, dass der Jugendliche von Mitschülern gehänselt und gequält wurde.

Im Juli war der 48-Jährige bereits von der Polizei beim Zündeln in dem Park, in dem sich sein Sohn umgebracht hatte, festgenommen worden. Zunächst wurde er aber gegen Kaution wieder freigelassen. Erst drei Tage später fanden die Ermittler E-Mails auf dem Handy des Professors. Der Akademiker wurde erneut festgenommen und sitzt jetzt hinter Gittern.

Der Zeitung Orange County Register zufolge ist der Verdächtige Professor an der University of California in Irvine. Dem Mann werde zur Last gelegt, zwischen dem 4. und 24. Juli insgesamt fünf Feuer gelegt zu haben. Am kommenden Mittwoch soll er zur Verlesung der Anklage vor Gericht erscheinen.

Die Vorwürfe beziehen sich den Angaben zufolge nur auf die mutmaßlichen Brandstiftungen. Wegen der E-Mails werde der Professor wohl nicht angeklagt, weil die Drohungen nicht explitzit an jemanden gerichtet waren. Allerdings zog die Staatsanwaltschaft die Äußerungen heran, um zu verhindern, dass der Mann erneut gegen Kaution auf freien Fuß kommt.

Die Ehefrau des Professors soll vor Gericht ausgesagt haben, dass ihr Mann seit dem Tod seines Sohnes unter Depressionen leide. Das Vorgehen des Vaters demonstriere "auf schockierende Weise, wozu ein Mensch durch unerträgliche Trauer getrieben werden könne", kommentierte die Huffington Post.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/vks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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