Italien:Staatsanwaltschaft ermittelt nach Brückeneinsturz in Genua

Die Trümmer der teilweise eingestürzten Autobahnbrücke Ponte Morandi liegen auf einer Straße. Bei dem Brückeneinsturz starben 43 Menschen. (Foto: dpa)

Der Betreiberfirma der in Genua eingestürzten Brücke droht eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung und Missachtung von Sicherheitsbestimmungen.

Nach dem Brückeneinsturz in Genua hat die italienische Justiz Ermittlungen gegen 20 Einzelpersonen und die Betreiberfirma Autostrade per l'Italia eingeleitet. Ihnen droht eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung und Missachtung von Sicherheitsbestimmungen, wie die Staatsanwaltschaft in Genua am Donnerstag mitteilte.

Bei dem Einsturz der Autobahnbrücke waren Mitte August 43 Menschen ums Leben gekommen. Die italienische Regierung warf dem Autobahnbetreiber Autostrade per l'Italia mangelhafte Wartungsarbeiten vor und drohte mit einem Lizenzentzug und einer Verstaatlichung des Unternehmens. Regierungschef Giuseppe Conte erklärte am Donnerstag jedoch, eine Verstaatlichung sei nicht die "einzige Antwort".

Autostrade per l'Italia ist ein Tochterunternehmen des von der Unternehmerfamilie Benetton kontrollierten Konzerns Atlantia. Die Atlantia-Aktie gab seit dem Unglück um mehr als 30 Prozent nach. Nach Contes jüngsten Äußerungen am Donnerstag legte der Kurs allerdings um etwa vier Prozent zu.

© Süddeutsche.de/AFP/fzg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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