Inzest:Argentinier zeugt zehn Kinder mit Tochter

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Ein 62-jähriger Argentinier hat seine Tochter Jahrzehnte lang missbraucht. Der zuständige Richter hält die Verbrechen für schlimmer als Josef Fritzls Taten in Amstetten.

In Argentinien ist ein 62-jähriger Mann verhaftet worden, der seine Tochter mehr als 30 Jahre lang vergewaltigt und zehn Kinder mit ihr gezeugt hat. "Der Beschuldigte hat die Vorwürfe zurückgewiesen, aber die DNA-Tests haben die Vaterschaft bestätigt", sagte der zuständige Richter, Virgilio Palud, am Mittwoch einem lokalen Radiosender.

Gegen den Mann wurde Anklage wegen wiederholten sexuellen Missbrauchs und Inzests erhoben.

Die inzwischen 43 Jahre alte Tochter gab an, seit ihrem vierzehnten Lebensjahr im Haus der Familie in dem Dorf Nicanor Molinas 600 Kilometer nördlich von Buenos Aires vergewaltigt worden zu sein. "Das ist noch schlimmer als das, was in Österreich passiert ist", sagte Palud mit Blick auf den österreichischen Inzesttäter Josef Fritzl, der seine Tochter 24 Jahre lang in seinem Keller in Amstetten festgehalten und mit ihr sieben Kinder gezeugt hatte.

Ähnliche Vorfälle in jüngerer Zeit

Die Frau gab an, sie habe so lange mit der Anzeige gegen ihren Vater gewartet, weil dieser sie andauernd bedroht habe. Als der Vater wegen eines Viehdiebstahls festgenommen wurde, ergab sich die Gelegenheit. Die Anzeige der Frau wurde durch Gentests bestätigt.

Die Kinder, von denen noch acht leben, hätten bisher nicht gewusst, dass ihr Großvater zugleich ihr Vater ist. Nur ihr ältester Sohn habe es erfahren und sich daraufhin das Leben genommen. Ihr Vater habe sie bei jeder neuen Schwangerschaft immer gezwungen, den älteren Kinder und Nachbarn vorzulügen, sie habe mit wechselnden Männer geschlafen, die sich inzwischen davon gemacht hätten, erklärte das Opfer.

Der zuständige Untersuchungsrichter Virgilio Palud betonte, der sexuelle Missbrauch innerhalb von Familien komme im nördlichen Teil der Provinz häufig vor.

Dem Täter droht bei einer Verurteilung eine Strafe von 20 Jahre Gefängnis.

Erst vor einem Monat war in der Provinz Córdoba ein 60-jähriger Mann wegen des Vorwurfs verhaftet worden, seine Tochter 20 Jahre missbraucht und mit ihr sechs Kinder gezeugt zu haben. Im vergangenen Jahr hatte der sogenannte "Monster von Mendoza"-Fall in Argentinien für Aufsehen gesorgt: Im Mai 2009 war ein 67-jähriger Mann festgenommen worden, der eine seiner drei Töchter wiederholt missbraucht und sieben Kinder mit ihr gezeugt haben soll.

© dpa/AFP/grc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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