In Indien soll eine spanisch-brasilianische Touristin von mehreren Tätern vergewaltigt worden sein. Nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung wurden bislang drei mögliche Täter festgenommen, berichteten unter anderem die Hindustan Times sowie die indische Nachrichtenagentur PTI unter Berufung auf die Polizei. Weitere Festnahmen sollen demnach folgen.
Der Vorfall im Bundesstaat Jharkhand sei nach Behördenangaben am vergangenen Freitag passiert, als die 28-jährige Vloggerin und ihr 64-jähriger Ehemann die Nacht in einem Zelt verbrachten. Die Polizei habe das Paar anschließend in ein Krankenhaus gebracht, wo medizinische Tests eine Vergewaltigung bestätigten.
In Indien werden im Schnitt jeden Tag 86 Frauen und Mädchen vergewaltigt
Das Paar - Fernanda und Vincente - erzählte in einem inzwischen gelöschten Video auf Instagram, dass sie geschlagen wurden und die Frau von sieben Männern vergewaltigt worden sei. Die beiden sind seit mehreren Jahren mit ihren Motorrädern auf Weltreise, ihre Erlebnisse teilen sie mit ihren mehr als 240 000 Followern.
In sozialen Netzwerken wird seit Bekanntwerden der Tat kontrovers über das Reisen von Frauen in Indien diskutiert. Nach offiziellen Zahlen werden in Indien - dem bevölkerungsreichsten Land der Welt mit 1,4 Milliarden Einwohnern - im Schnitt jeden Tag 86 Frauen und Mädchen vergewaltigt. Dazu kommen weitere Opfer, die nie zur Polizei gehen. Viele Inderinnen schweigen auch darüber. Das Problem liegt Frauenrechtsaktivisten zufolge in der patriarchalen Gesellschaft. Sie werfen zudem der Polizei und dem Justizsystem vor, Opfer sexueller Gewalt zu wenig ernst zu nehmen. Viele Fälle bleiben jahrelang liegen, Verurteilungen sind selten.