Hurrikan "Matthew" hat an der südlichen Ostküste der USA weniger Schaden angerichtet als zunächst befürchtet. Auf seinem Weg über die Karibik hatte der Wirbelsturm deutlich an Stärke verloren und war über die Küsten von Georgia und South Carolina hinweggezogen.
Im Bundesstaat Florida waren besonders die historischen Städte Saint Augustine und Jacksonville von Überschwemmungen betroffen, mehr als eine Million Menschen mussten zeitweise ohne Strom auskommen. Insgesamt starben durch "Matthew" nach Behördenangaben 17 Menschen.
Landfall immer noch möglich
Meteorologen schlossen jedoch einen Landfall am Samstagmorgen (früher Nachmittag deutscher Zeit) nicht aus - dann möglicherweise in der Nähe der Stadt Charleston in South Carolina. Dort und in Floridas Nachbarbundesstaat Georgia waren mehrere hunderttausend Menschen aufgerufen worden, sich in Sicherheit zu bringen.
Was in den USA eine von Politikern aus Sicherheitsgründen bewusst gesetzte Drohkulisse ist, ist in Haiti traurige Realität. Dort sind mindestens 500 Menschen durch den Sturm ums Leben gekommen, die spanischsprachige US-Regionalzeitung El Nuevo Herald berichtet gar von 840 Toten. Die Regierung Haitis bat international um Hilfe, an der sich auch Deutschland beteiligt. Das Auswärtige Amt gab umgehend 600 000 Euro als Soforthilfe frei, um die Trinkwasser- und Nahrungsmittelversorgung zu unterstützen.
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Hilfsorganisationen zufolge sind die Folgen des Hurrikans in Haiti weitaus schlimmer als zunächst angenommen. In einigen Regionen sind 80 Prozent der Häuser und große Teile der Ernte zerstört.
Das Land leidet noch immer unter den Folgen des schweren Erdbebens vor sechs Jahren, als mehr als 200 000 Menschen getötet wurden. Auch politisch ist die Lage in Haiti instabil. Derzeit führt eine Übergangsregierung die Geschäfte, nachdem die Präsidentenwahl vor einem Jahr wegen schwerer Betrugsvorwürfe annulliert wurde. Eigentlich sollte an diesem Sonntag neu gewählt werden. Dazu wird es nun wegen des Wirbelsturms allerdings nicht kommen.