Hubschrauberabsturz in Glasgow:"#Crash #Helicopter #Glasgow"

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Nachtleben im schottischen Glasgow: Die Pubs in der Innenstadt sind gut besucht, im "The Clutha" findet gerade ein Konzert statt, als ein Polizeihubschrauber in das Gebäude stürzt. Über Twitter verbreitet sich die Nachricht von dem Unglück in kürzester Zeit - eine Chronologie der Ereignisse.

Es ist später Freitagabend, wie jede Woche ist in Glasgows Innenstadt nahe des Fluss Clyde viel los. Im Pub "The Clutha" in der Stockwell Street spielt die Band Esperanza gerade vor etwa 120 Gästen, als sich gegen 22:30 Uhr das Unglück ereignet. Unvermittelt stürzt ein Hubschrauber der schottischen Polizei über dem Gebäude ab und steckt im Dach des Hauses fest - daraufhin stürzt die Decke des "The Clutha" langsam ein.

Auch dieses Mal verbreitet sich die Unglücksnachricht zuerst über die sozialen Netzwerke. Augenzeugen twittern Bilder vom Geschehen, Informationen von Polizei und Rettungskräften werden hier verbreitet, Politiker vermelden ihre Anteilnahme.

Eines der ersten Bilder vom Unglücksort twittert Janney Hollands - den Angaben ihres Twitter-Profils zufolge eine Reha-Assistentin aus dem schottischen Fife, die am Abend ein anderes Konzert in Glasgow besucht hatte. Von ihrem Hotelzimmer aus hat sie beste Sicht auf das "The Clutha" und die Rettungsarbeiten.

Kurze Zeit später geht ihre Aufnahme um die Welt - Zeitungen, TV-Sender und die Nachrichtenagentur Reuters fragen an, ob sie das Foto nutzen dürfen.

Wesley Shearer wollte eigentlich mit seiner Mutter einen netten Abend bei günstigen Getränken verbringen.

Eine Stunde später hilft der junge Mann Menschen aus dem Pub zu tragen.

Die Mitglieder der Ska-Band Esperanza, die am Abend im The Clutha aufgetreten ist, geben auf ihrem Facebook-Profil bekannt, dass alle Musiker wohlauf sind. Allerdings hätten sie von einigen Freunden noch nichts gehört.

"There are a couple of our friends still uncounted for ... please post here and say you were actually being dicks and left early.... Our thoughts and best wishes go out to everyone that was there."

Auf der Facebook-Seite der "The Clutha Bar" hinterließen Dutzende Nutzer Kommentare. Einer schrieb: "Hoffe, alle sind wohlbehalten rausgekommen. Gedanken und Gebete für alle Betroffenen." Ein weiterer Nutzer meinte: "Die schottische Entschlossenheit und Stärke wird Euch durch diese Sache bringen. Alles, was wir anderen tun können, ist beten. Möge welche höhere Macht auch immer Euch Trost spenden."

Die Rettungsarbeiten laufen, schnell sind 15 Einsatzwagen am Unglücksort. Doch die Bergungsarbeiten sind schwierig, die Gefahr ist groß, weitere Teile des Dachs zum Einsturz zu bringen und die darunter eingeschlossenen Personen zu gefährden.

Die Polizei bestätigt den Absturz eines EC135 T2 Helikopters - ebenfalls per Twitter.

Wenig später meldet die schottische Polizei, dass drei Besatzungsmitglieder in dem Hubschrauber unterwegs waren. Über Twitter wird außerdem eine Telefonnummer verbreitet, unter der sich Angehörige von möglichen Opfern informieren können.

Noch in der Nacht reagieren auch die Politiker. Der schottische Ministerpräsident Alex Salmond ist in Gedanken bei allen Betroffenen. Kurze Zeit später gibt er bekannt, es sei mit Todesopfern zu rechnen.

Der britische Premierminister David Cameron reagiert keine zwei Stunden nachdem das Unglück passiert ist.

Auch am Morgen nach dem Absturz ist unklar, ob es Todesopfer gibt. Laut der schottischen Polizei wurden 32 Verletzte in Krankenhäuser gebracht, mehrere Personen sind noch immer in den Trümmern eingeschlossen.

© Süddeutsche.de/dpa/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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