Henrik von Dänemark ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Das hat das dänische Königshaus bekannt gegeben. Henrik lag bereits seit mehreren Wochen im Krankenhaus in Kopenhagen, er war an einer Lungenentzündung erkrankt, Ärzte fanden einen gutartigen Tumor in seiner Lunge. Am vergangenen Dienstag war er dann nach Hause verlegt worden, nachdem er sich gewünscht hatte, seine "letzte Zeit" im Schloss Fredensborg zu verbringen. Dort starb er am Dienstagabend im Beisein seiner Frau und seiner beiden Söhne.
Im vergangenen Herbst hatte das Königshaus bekannt gegeben, dass Henrik an Demenz erkrankt sei. Die Krankheit könne sein Verhalten, seine Urteilskraft und seine Gefühle beeinflussen, hieß es. Wenige Wochen zuvor hatte er Schlagzeilen mit einem Interview gemacht, in dem er sagte, er wolle nach seinem Tod nicht neben seiner Frau Margrethe, 77, in der Domkirche von Roskilde bestattet werden. Dort wird das dänische Königspaar traditionell beigesetzt. "Ich habe mich nicht mit der Königin vermählt, um in Roskilde begraben zu werden", sagte Prinz Henrik der dänischen Zeitung Se og Hør. Henrik haderte Zeit seines Lebens damit, nur Prinz- und kein Königsgemahl zu sein. Seit seine Demenz diagnostiziert worden ist, ist Henrik kaum noch aufgetreten.
Der Ehemann von Königin Margrethe werde seine Aktivitäten einschränken, nicht aber ganz aufgeben, teilte das Königshaus mit.
Seine ersten Jahre verbrachte der spätere Prinz in Südostasien
Der Prinz hatte lange Zeit einen schweren Stand bei den Dänen. Immer wieder ließen sich Medien über ihn aus, er spreche auch nach langer Zeit immer noch ein merkwürdiges Dänisch und schreibe seltsame Gedichte. Das Verhältnis zwischen ihm und dem dänischen Volk verbesserte sich aber mit den Jahren, nicht zuletzt dank seines ehrenamtlichen Engagements: Er übernahm die Schirrmherrschaften zahlreicher Organisationen, etwa die Präsidentschaft des WWF in Dänemarks.
Geboren wurde Henrik von Dänemark 1934 in Südfrankreich, in der kleinen Stadt Talence, damals noch ohne königlichen Titel, dafür mit dem langen Namen Henri Marie Jean André Graf de Laborde de Monpezat.
Henriks Vater besaß Unternehmen in Südostasien, weshalb er seine ersten Lebensjahre dort verbrachte. Im Alter von fünf Jahren kehrte er zurück nach Frankreich, machte Abitur und studierte Jura und Staatslehre an der Pariser Sorbonne. Später kamen noch die Fächer französische Literatur, Chinesisch und Vietnamesisch hinzu.
Henrik blieb auch nach der Krönung seiner Frau Prinzgemahl
Königin Margrethe und er lernten sich kennen, als Henrik, der damals noch Henri hieß, als Sekretär der französischen Botschaft in London arbeitete, Margrethe war damals noch Kronprinzessin von Dänemark. Die beiden heirateten im Jahr 1967. Henrik konvertiert für Margrethe vom katholischen zum evangelischen Glauben und nahm die dänische Staatsbürgerschaft an. Als Margrethe am 14. Januar 1972 zur Königin von Dänemark gekrönt wurde, bekam Henrik keinen Königstitel - er blieb Prinzgemahl.