Am Pfingst-Sonntag ist sowieso immer einiges los in Berlin, vor allem in Kreuzberg: Dort zieht traditionell der "Karneval der Kulturen" durch die Straßen. Da ist auch die Polizei abgelenkt - was offenbar einige Aktivisten für sich ausnutzen wollten.
Eine "breite Gruppe selbstbestimmter Berliner*innen" habe eine Reihe von Häusern besetzt und wolle sich damit gegen "Wohnungsnot und Verdrängung" wehren, verbreitete die "Gruppe ,Besetzen'" über die sozialen Netzwerke.
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Die Polizei sprach am Nachmittag von bis zu acht von der Aktion betroffenen Häusern, die Besetzer sogar von mindestens neun. Die Lage war allerdings unübersichtlich, auch die Organisatoren der Aktion sprachen davon, dass Häuser zwischenzeitlich auch wieder verlassen wurden.
Unter dem Stichwort #besetzen war die Aktion zuvor im Internet angekündigt worden - ohne genaue Standorte zu nennen. Auf dem Nachrichtendienst Twitter verbreiten die Organisatoren nun am Sonntagnachmittag Fotos die zeigen, wie Menschen Gebäude in den Stadtteilen Neukölln, Friedrichshain, Steglitz oder Köpenick besetzten. Sie trugen darauf Möbel hinein und hängten Transparente aus den Fenstern. Ein Sprecher der Aktivisten erklärte der Nachrichtenagentur dpa zufolge, es gehe um Gebäude, die wenigstens zum Teil leer stünden. Die Besetzungen seien auf Dauer angelegt.
Von der Polizei hieß es, Einsatzkräfte seien vor Ort, würden die Gebäude begehen und das Gespräch suchen. "Klar ist aber, dass wirkliche, echte Besetzungen nicht geduldet werden", sagte ein Sprecher. Bislang sei die Situation entspannt. Die Eigentümer würden kontaktiert.
In Berlin eskalierten in den vergangenen Monaten immer wieder Konflikte um besetzte Häuser. So streiten beispielsweise in der Rigaer Straße in Friedrichshain Hausbesitzer und -Besetzer auch vor Gericht um die Nutzung des Gebäudes. Und vor knapp einem Jahr war in der Friedelstraße in Neukölln ein besetztes Haus mit einem Großaufgebot der Polizei und unter massivem Protest geräumt worden.