Promis der Woche:Gefängnis, Geheimdienst und Geburtsanzüge

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Die Promis der Woche: Gzuz, Gwyneth Paltrow und Klaus Meine. (Foto: dpa(2); Universal Music)

Gwyneth Paltrow feiert nackt. Klaus Meine fragt sich, was die CIA mit "Wind of Change" zu tun hat. Und Gzuz muss in den Knast. Oder?

Ein Fall für den Geheimdienst

Hat mit Verschwörungsgläubigen zu tun: Klaus Meine. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Es ist 1989 und irgendwo in einem kleinen Studio daheim in der Wedemark bei Hannover schreibt ein Musiker namens Klaus Meine einen Welthit. So jedenfalls erzählt der Scorpions-Sänger die Entstehungsgeschichte von "Wind of Change". Aber kann der Song mit seinem berühmten gepfiffenen Intro wirklich aus der Feder dieses Deutschen kommen? Verschwörungsgläubige glauben das nicht. Der US-Journalist Patrick Radden Keefe habe ihn Anfang des Jahres damit konfrontiert, dass seine Ballade eigentlich vom US-Geheimdienst CIA geschrieben worden sei, sagte der Scorpions-Sänger Meine jetzt der Deutschen Presse-Agentur. "Erst mal habe ich laut gelacht. Ich habe das nicht ernst genommen, aber wir leben ja in Zeiten, wo diese Verschwörungstheorien total aufgesogen werden."

Meine jedenfalls ist sich sicher, dass er selbst es war, der den Song geschrieben hat, der später zur Mauerfall-Hymne wurde. Inspiriert habe ihn der Auftritt seiner Band beim "Moscow Music Peace Festival" im Sommer 1989 vor insgesamt etwa 250 000 Zuschauern im Moskauer Lenin-Stadion, der den Musikern als "russisches Woodstock mit Fans aus dem gesamten Ostblock" in Erinnerung geblieben sei. Die CIA ist Meine zufolge also aus dem Spiel: "Außerdem, glaube ich, wäre das auch viel eher ein Thema für den KGB gewesen, weil der Song wie ein Stadtführer durch Moskau ist." Verschwörungsgläubige dürften diesen Satz wieder sehr aufmerksam gelesen haben.

Ganz viel Nichts zum Geburtstag

(Foto: Evan Agostini/dpa)

Das Traurigste am 48. Geburtstag ist vielleicht die Tatsache, dass sich kaum wer dafür interessiert. Die 48 ist weder rund, noch Schnaps-, geschweige denn Primzahl. Es braucht schon eine Menge PR-Können, um an diesem Tag trotzdem international Beachtung zu finden. Gwyneth Paltrow hat es geschafft, Motto: Je mehr nackte Haut, desto größer das Hallo. Und Gwyneth Paltrow wollte offenbar ein ganz großes Hallo. Das Ergebnis: mehr als eine Million Likes.

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Dafür postete sie auf Instagram ein leicht überbelichtetes Bild, das aussieht, als habe sich jemand mit Modelerfahrung zu einem recht eintönigen FKK-Spaziergang aufgemacht. Bildbeschreibung: "Ich trage heute nichts außer mein Geburtskostüm." Es gratulierten daraufhin immerhin Paris Hilton, Naomi Campbell und Demi Moore. Und Werbung machte Unternehmerin Paltrow, die unter anderem recht erfolgreich eine Vagina-Kerze vertreibt, auch noch: Zum Nacktfoto trägt sie Körperpflege ihrer Marke "Goop", die ihr das Gefühl gebe, dass sie sich immer noch so präsentieren könne. Was die Welt draus lernt: So sieht ein 48-jähriger PR-Profi aus. Glückwunsch!

Fast ein Hausmann

Hilft mit: Friedrich Merz und Ehefrau Charlotte. (Foto: Christoph Reichwein (crei) via www.imago-images.de/imago images/Reichwein)

Friedrich Merz hat es nicht leicht. In seiner Heimat, dem nordrhein-westfälischen Sauerland, wimmelt es von konservativen Politikern. Und auf der großen Bühne der bundesdeutschen Parteipolitik wollen ihm mindestens zwei andere Bewerber einen Strich durch seine Pläne für den CDU-Vorsitz machen. Wie soll man da ein Alleinstellungsmerkmal finden? Wie Volksnähe zeigen? Zuletzt gelang das eher schlecht, nachdem er mitten in der Corona-Wirtschaftskrise erklärt hatte "wir müssen ein bisschen aufpassen, dass wir uns nicht alle daran gewöhnen, dass wir ohne Arbeit leben können". Zum Glück hat Friedrich Merz eine Ehefrau, die zwar nicht ganz auf dem PR-Niveau einer Gwyneth Paltrow agiert, aber doch sehr eifrig am Image ihres Mannes mitbastelt.

Dafür gab die 59-jährige Charlotte Merz der Zeitschrift Bunte jetzt ein Interview. Darin erklärt die Direktorin des Amtsgerichts Arnsberg nicht nur, dass sie ihren Mann natürlich unterstütze ("Auch weil ich glaube, dass er gut für Deutschland ist"), sondern enthüllt auch gar sensationelle Dinge aus dem Privatleben des Ex-Blackrock-Aufsichtsratsvorsitzenden. Wer hätte gedacht, dass ein Friedrich Merz, der die Deutschen offenbar für Faulpelze hält, tatsächlich manchmal mit den eigenen Händen arbeitet? Seine Ehefrau jedenfalls beschwört, dass der 64-Jährige durchaus leichte Tätigkeiten im Haushalt bewerkstelligen kann: Demnach kocht er Spaghetti, bügelt seine Hosen und geht sogar einkaufen. "Er muss das ja auch alles machen, wenn er allein in Berlin ist", sagt Charlotte Merz. Und da will ihr Mann ja bekanntlich wieder öfter hin.

Pointe in neun Monaten

Erwartet ein Baby: Hazel Brugger (Foto: Ornella Cacace)

Dass Hazel Brugger, 26, Kabarettistin aus der Schweiz, kinderlieb ist, weiß man. Laut ihr ist jedes Baby "automatisch süß, sonst gäbe es gar keinen Grund, sie nicht zu töten" und während der Corona-Krise bot sie sogar Kinderbetreuung an ("Das klingt zwar creepy, aber ich meine das ernst"). Jetzt ist sie selbst schwanger. Na ja, wahrscheinlich. Auf jeden Fall ist sie, wenn es um ihre eigenen Kinder geht, kein Fan der großen Worte: "Ich bin schwanger", postete sie knapp auf Twitter.

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In den Kommentarspalten war man sich zunächst unsicher, ob man gratulieren oder lachen sollte. "Herzlichen Glückwunsch! Denke ich. Man ist twittergeschädigt, dass man da irgendwie Ironie o.ä. erwartet. Ist es ein Joke? Wenn ja, wo ist die Pointe? Kommt die erst in 9 Monaten?", fragte ein User. Das Bild, das Brugger eine Stunde später auf Instagram teilte, sah dann ziemlich echt aus. Und sollte sich das Ganze doch als eine Scheinschwangerschaft herausstellen, kann man zumindest zu einem gelungenen Gag gratulieren.

Ein echter Gangster

"Baller der Alten die Drogen ins Glas / Hauptsache Joe hat sein' Spaß": Rapper Gzuz. (Foto: Universal Music)

Kristoffer Jonas Klauß hat alles, was ein Gangster-Rapper so braucht: Einen gefährlich klingenden Künstlernamen: Gzuz ist ein Akronym für " Ghetto- Zeug un zensiert". Eine Hamburger Hip-Hop-Gruppe namens 187 Strassenbande, die sich nach dem Mord-Paragrafen im kalifornischen Strafgesetzbuch benannt hat. Und, um klarzustellen, dass er wirklich ein harter Hund ist, der sich gerne mit Ordnungshütern anlegt, ziert den reich beschrifteten Oberkörper des 32-Jährigen auch der Schriftzug "Fuck Cops".

Eine erste Haftstrafe wegen Diebstahls und Körperverletzung verbüßte er noch vor seinem musikalischen Durchbruch. Jetzt droht dem Rapper erneut ein Gefängnisaufenthalt. Das Amtsgericht Hamburg verurteilte ihn in dieser Woche zu einem Jahr und sechs Monaten Haft. Vorgeworfen werden ihm unter anderem Verstöße gegen das Waffengesetz, Drogenbesitz und Körperverletzung. Der 32-Jährige soll einer jungen Frau, die ein Selfie mit ihm machen wollte, mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Verteidigung will Berufung einlegen. Für den Richter am Amtsgericht aber war der Fall klar: "Wer, wenn nicht Sie, gehört in den Knast?"

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Urteil
:Rapper Gzuz zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt

Dem 32-Jährigen werden Verstöße gegen das Waffengesetz, Drogenbesitz und Körperverletzung vorgeworfen. Sein Verteidiger hatte einen Freispruch gefordert.

Von Max Sprick

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