Golf von Aden: Piraten kapern Zuckerfrachter

Vor der afrikanischen Küste ist erneut ein Frachtschiff Opfer eines Überfalls geworden. Auf die 24 Besatzungsmitglieder soll geschossen worden sein. Der Kontakt zu den Entführern ist abgebrochen.

Piraten haben im Golf von Aden ein Frachtschiff mit 24 Mann Besatzung gekapert. Wie die für den Schutz vor Piraterie zuständige Atalanta-Mission der EU auf ihrer Internetseite mitteilte, seien die Piraten an Bord der MV Syria Star geklettert und hätten das Kommando übernommen. Auf die Besatzung sei geschossen worden. Über mögliche Verletzte ist bislang nichts bekannt.

Immer wieder kapern Piraten vor der afrikanischen Küste Schiffe: Erst zu Beginn dieser Woche wurde der panamaische Frachter "MV Suez" Opfer eines Überfalls. (Foto: AFP)

Helikopter, die sofort zum Schiff entsandt worden seien, hätten keinen Kontakt zur Besatzung aufnehmen können. Ein kleines Piratenboot mit Treibstoff und Munition sei im Meer treibend gefunden. Als Kriegsschiffe die Stelle erreichten, habe das Schiffe bereits seinen Kurs geändert gehabt und sei Richtung Horn von Afrika unterwegs gewesen. Zu den Piraten habe sich kein Funkkontakt herstellen lassen.

Die mit Zucker beladene Syria Star fahre unter der Flagge des Inselstaates St. Vincent und die Grenadinen. An Bord sollen sich 22 Syrer und zwei Ägypter befinden.

Internationale Kriegsschiffe patrouillieren den Golf von Aden, eine der am stärksten befahrenen Schifffahrtsrouten, seit Ende 2008. Im Indischen Ozean vor der afrikanischen Küste und im Golf von Aden haben Seeräuber in den vergangenen Jahren Dutzende Handelsschiffe in ihre Gewalt gebracht. In der Regel werden die Schiffe nach Zahlung eines Lösegelds wieder freigegeben.