Gewalt im Zugverkehr:Deutlich mehr Übergriffe auf Bahnpersonal

Seit 2014 hat die Bahn die Präsenz der Sicherheitskräfte verstärkt. Das führt jedoch auch zu häufigeren Attacken. (Foto: dpa)
  • Um ein Viertel ist die Zahl der Übergriffe gegen Bahn-Mitarbeiter 2014 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
  • Opfer von Körperverletzung werden vermehrt Sicherheitsleute.
  • Deren verstärkte Präsenz ist mit ein Grund für die Zunahme von Gewalt.

1500 Fälle von Körperverletzung gegen DB-Mitarbeiter

Im vergangenen Jahr sind die Angriffe auf Mitarbeiter der Deutschen Bahn weiter gestiegen - um 300 auf 1500 Fälle. Das teilte das Unternehmen mit. 2013 hatte die Bahn 1200 Fälle von Körperverletzung gegen Bahnangestellte gezählt, 2012 waren es etwa 1000 Fälle. Über die jüngste Entwicklung hatte zuvor die Bild-Zeitung berichtet. Zum Glück seien ernste Verletzungen von Eisenbahnern die Ausnahme, sagte Bahn-Sicherheitschef Gerd Neubeck. 90 Prozent der Angriffe ereigneten sich spontan und würden juristisch als einfache Körperverletzung eingestuft.

Häufig Sicherheitsleute Opfer von Gewalt

70 Prozent aller Taten richteten sich gegen Sicherheitspersonal. Am Rande von Fußballspielen und im Wochend-Partyverkehr häuften sich Übergriffe, stellte die Bahn fest. Doch auch die Gewaltbereitschaft in Alltagssituationen habe zugenommen. Tatorte seien vor allem Bahnhöfe und Nahverkehrszüge. Seit Anfang 2014 hat die Bahn die Präsenz der Sicherheitskräfte verstärkt - mit dem Auftrag, das Hausrecht durchzusetzen. Das führe jedoch auch zu häufigeren Attacken auf diese Leute, hieß es.

Strafanzeige in jeden Fall

Um die Gewalt einzudämmen, will die Bahn die Straftaten gemeinsam mit der Bundespolizei noch konsequenter verfolgen. "Gewalt in unseren Zügen und Bahnhöfen nehmen wir nicht hin", sagte Neubeck. In jedem Fall werde Strafanzeige erstattet, Wiederholungstäter müssten mit einem Hausverbot rechnen. Wer das missachte und wieder auffalle, habe sich vor Gericht auch wegen Hausfriedensbruchs zu verantworten.

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