Anwalt: Lufthansa-Angebt ist unangemessen
Hinterbliebene der Opfer der Germanwings-Katastrophe haben das Schmerzensgeld-Angebot der Lufthansa als "unangemessen" abgelehnt. Die Angehörigen seien zornig über das Verhalten der Airline, teilte Rechtsanwalt Elmar Giemulla in Berlin mit. Die Lufthansa hatte vorgeschlagen, dass die rechtmäßigen Erben eines jeden Opfers deutscher Nationalität 25 000 Schmerzensgeld erhalten. Das sei "zu wenig", sagte er. Giemulla vertritt nach eigenen Angaben mehr als 30 Familien.
150 Tote bei Flugzeugabsturz
Auch das Angebot der Lufthansa, nächsten Angehörige wie Eltern, Kindern oder Lebenspartnern ohne weitere Prüfung jeweils ein Schmerzensgeld von 10 000 Euro zu zahlen, nannte der Anwalt unangemessen. Die Gruppe sei zu klein gefasst, zudem müsse der Betrag "im unteren sechsstelligen Bereich liegen", schrieb er in einem Brief an die Gegenseite.
Bei dem Absturz der Germanwings-Maschine am 24. März in den französischen Alpen kamen alle 150 Menschen an Bord ums Leben, unter ihnen viele Deutsche. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft sperrte der Copilot seinen Kollegen aus dem Cockpit aus und brachte die Maschine absichtlich zum Absturz. Der 27-Jährige hatte nach Überzeugung der Ermittler psychische Probleme und Suizidgedanken, die er vor seinem Arbeitgeber verheimlichte. Germanwings ist eine Tochter-Gesellschaft der Lufthansa.