Frankreich:Zwei Tote und eine Schwerverletzte bei Messerattacke nahe Paris

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Polizeikräfte in Trappes, dem Schauplatz des Angriffes, etwa 30 Kilometer westlich vom Pariser Stadtzentrum. (Foto: Reuters)
  • Nach einer Messerattacke im Pariser Vorort Trappes sind die Hintergründe der Tat noch immer unklar.
  • Ein Mann hatte mehrere Menschen attackiert. Zwei Personen wurden getötet, eine weitere schwer verletzt.
  • Bei den Todesopfern soll es sich um Mutter und Schwester des Angreifers handeln.
  • Zunächst war vermutet worden, es könnte sich um einen Terrorakt handeln, der IS hat die Tat für sich reklamiert.

Ein Mann ist in der französischen Stadt Trappes mit einem Messer auf mehrere Menschen losgegangen. Wie Ermittler mitteilten, tötete der Angreifer dabei seine eigene Mutter und Schwester. Eine weitere Person verletzte er schwer. Er habe die Opfer auf der Straße angegriffen und sich im Anschluss darauf in einem Gebäude verschanzt, sagte eine Behördensprecherin. Später sei er wieder herausgekommen. Die Polizei habe ihn erschossen, nachdem er Warnungen der Beamten ignoriert habe.

Zwar hatte die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat die Attacke für sich beansprucht, doch ist nach wie vor unklar, ob der Angriff tatsächlich einen terroristischen Hintergrund hat. Gérard Collomb schrieb auf Twitter, die Behörden bemühten sich, "die Umstände dieses Dramas aufzuklären". Der französische Innenminister war in den Ort, der etwa 30 Kilometer vom Pariser Zentrum entfernt liegt, geeilt. Er bestätigte zwar, dass der Angreifer den Behörden wegen "Verherrlichung des Terrorismus" bekannt gewesen sei. Hinweise auf ein terroristisches Motiv für seine Taten gebe es aber dennoch bisher nicht.

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Der mutmaßliche Täter habe psychische Probleme gehabt, so Collomb. Seiner Auffassung nach weise der Mann eher das Profil eines "Gestörten" auf als das eines IS-Terroristen. Der Angreifer sei kein Mensch gewesen, "der Befehle und Anweisungen von Terrororganisationen hätte befolgen können, insbesondere vom Islamischen Staat", sagte Collomb. Laut übereinstimmenden französischen Medienberichten schließen Ermittler einen Familienstreit als Motiv nicht aus.

Das halten auch Anwohner für wahrscheinlich. Mehrere Nachbarn sagten der Nachrichtenagentur AFP, der Täter lebe von seiner Frau getrennt und habe seine Kinder schon länger nicht gesehen. "Das ist kein Terrorist, das ist ein Mensch, bei dem die Sicherungen durchgeknallt sind", sagte ein 59-Jähriger, der nahe des Tatorts wohnt und den Angreifer nach eigenen Worten gut kennt.

© SZ.de/dpa/afp/ap/huju/pvn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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