Gefängnis-Skandal in Mexiko:Freigelassen um zu töten

Eine Gefängnisdirektorin in Mexiko hat Häftlinge als Auftragsmörder eingesetzt. Die Insassen erhielten Waffen und Dienstwagen der Gefängniswärter und wurden über Nacht freigelassen, um gezielt zu töten. Seit Februar ermordeten sie in mehreren Einsätzen rund 35 Menschen.

Wie die Generalstaatsanwaltschaft in Mexiko-Stadt mitteilte, hatte die Führung eines Gefängnisses in Gómez Palacio im Staat Durango die Häftlinge für Auftrags-Morde über Nacht freigelassen und sie mit Fahrzeugen und Waffen versorgt. Diese Vorgehensweise soll bei drei Überfällen in Torreón, einer Industriestadt im nördlichen Bundesstaat Durango, angewendet worden sein: Im Februar waren dort zehn Menschen, im Mai 15 Besucher einer Bar und im Juli 17 Teilnehmer einer Feier erschossen worden.

Die Spur zum Gefängnis Gomez Palacios fanden die Ermittler durch Munition an den Tatorten, die aus vier Waffen von Gefängniswärtern abgeuert worden war. Die Überfälle sind Teil eines brutalen Kampfes zwischen rivalisierenden Drogenbanden in Mexiko, durch den seit Dezember 2006 rund 25.000 Menschen starben. Die Direktorin des Gefängnisses, Margarita Rojas, wurde festgenommen.

© dpa/afp/lama - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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