Behörden:Tauchen auf Antrag?: Protest gegen schärfere Vorschriften

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Ein Taucher arbeitet an einem Fund. (Foto: Florian Huber/Wirtschaftsministerium/dpa/Archivbild)

Mit einer Presseerklärung zum Tauchen hat der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte viel Protest ausgelöst. Tauchen soll „erlaubnispflichtig“ sein, hieß es. Noch mehr Bürokratie, befürchten Tauchvereine.

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Waren/Neubrandenburg (dpa) - Taucher an der Mecklenburgischen Seenplatte protestieren gegen eine landesweite Verschärfung der Tauchvorschriften. Taucher mit Atemgeräten sollen ab sofort eine Erlaubnis einholen, bevor sie ihrer Freizeitbeschäftigung in einem der vielen Seen nachgehen, wie der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mitgeteilt hatte. Das sehe das Landeswassergesetz in Mecklenburg-Vorpommern vor. Am Freitagnachmittag stellte der Landkreis klar, dass das aber „nicht für Einzelpersonen gelten soll“.

Allerdings sollen gewerbliche Tauchschulen oder „Gruppen mit mehreren Personen“ sowie sogenannte Tauch-Events eine solche Erlaubnis beantragen. Man strebe eine bürgerfreundliche Lösung an, hieß es. Die „Erlaubnispflicht“ diene dem Gewässerschutz.

Nach Einschätzung von Tauchvereinen war das Tauchen in MV bisher „nicht erlaubnispflichtig“. „Tauchen mit Atemgerät gehörte bisher zum Gemeingebrauch der Seen und daher war eine extra Erlaubnis nicht erforderlich“, sagte der Leiter der Abteilung Tauchen beim Müritzsportclub Waren, Roger Mader, der Deutschen Presse-Agentur.

Es könne nicht sein, dass es zu immer mehr Einschränkungen im Freizeitbereich komme und dadurch auch berufliche Existenzen bedroht würden. Laut Mader gilt diese Regelung landesweit im Binnenland, nicht an der Ostsee. Er kritisierte besonders, dass mit keinem der Tauchvereine im Vorfeld darüber gesprochen worden sei.

Taucher wüssten genau, an welchen Stellen und zu welchen Zeiten sie an Seen tauchen gehen, wie zum Beispiel nicht in Naturschutzgebieten. Das Ganze sei aber auch ein spontanes Freizeitvergnügen und zudem wetterabhängig. Da könne man nicht vorher noch einen Antrag stellen. In Kürze solle es ein Treffen aller Betroffenen geben, sagte Mader.

Im Landestauchverband MV, bei dem am Freitag in Rostock niemand zu erreichen war, sind rund 1100 Taucher organisiert. An der Seenplatte gehen auch Hunderte Tauchsportler aus anderen Bundesländern ihren Hobbys nach.

© dpa-infocom, dpa:230317-99-991508/3

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