Frankreich:"Bei den Prügeleien kann man nur verlieren"

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Trauer in Bondy, einer Vorstadt von Paris. Hier wurde im Februar der 15 Jahre alte Aymane erschossen. Einer der mutmaßlichen Täter war selbst erst 17 Jahre alt. (Foto: Jonathan Rebboah/imago images/Panoramic)

Eine Welle der Jugendgewalt schreckt Frankreich auf. Die Pandemie macht es denen, die dagegen ankämpfen, noch schwerer. Zu Besuch bei Helfern, die selbst nicht mehr können.

Von Nadia Pantel, Champigny-sur-Marne

Irgendwann fragt man sich, was das eigentlich alles sollte. Warum all der Ärger, warum all die Gewalt. Mamadou Sy ist 42 Jahre alt, und der Moment, in dem es bei ihm "Klick gemacht hat", wie er es nennt, ist jetzt gut 20 Jahre her. "Bei den Prügeleien kann man nur verlieren", sagt Sy heute. Er sitzt in Strickjacke und mit ernstem Blick im Gruppenraum des Jugendzentrums und spricht so bedacht, dass man sich nur schwer vorstellen kann, wie ihn etwas aus der Ruhe bringen könnte. Doch als er noch ein Teenager war, brauchte es nicht viel, bis Sy wütend wurde. "Im Nachhinein hat man das Gefühl, es ging um nichts. Doch damals ging es um alles, um den Ruf, die Ehre, das Gefühl dazuzugehören."

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