Frankfurt am Main:Prozess gegen falsche Polizisten: 250.000 Euro Schaden

Der Eingang zum Frankfurter Landgericht. (Foto: Helmut Fricke/dpa)

Vor allem bei älteren Menschen sollen sie als falsche Polizisten reiche Beute gemacht haben. Als mutmaßliche Bandenmitglieder stehen jetzt zwei Männer und eine Frau vor Gericht.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Als mutmaßliche Mitglieder einer Bande von Trickbetrügern müssen sich zwei Männer und eine Frau vor dem Landgericht Frankfurt verantworten. Die Anklage legt den 34 und 49 Jahre alten Hauptangeklagten zur Last, sich als Polizisten ausgegeben und bei älteren Menschen Geld und Wertgegenstände in angeblich amtliche Verwahrung genommen zu haben. Der 29 Jahre alten Mitangeklagten wird Beihilfe zu den Taten zur Last gelegt. Wie aus der am Donnerstag verlesenen Anklageschrift hervorgeht, sollen die Angeklagten Mitglieder einer 60 Menschen umfassenden Bande professioneller Betrüger gewesen sein.

Von Telefonzentralen in der Türkei aus wurden demnach die Opfer zunächst telefonisch kontaktiert und von angeblichen Polizisten vor bevorstehenden Einbrüchen oder Raubüberfällen gewarnt. Zur Sicherheit sollten Bargeld, Schmuck und Edelmetall vor der Haustüre zur Abholung durch Beamte bereitgelegt werden.

In drei Fällen erbeuteten die Täter laut Anklage Geld und Wertsachen in Höhe von rund 250.000 Euro. Nach den Taten im November/Dezember 2020 gelang jedoch nach einer Großfahndung die Festnahme der beiden mutmaßlichen Haupttäter - darunter ein Juwelier aus Nordrhein-Westfalen (Iserlohn), bei dem noch eine erbeutete Uhr im Wert von rund 30.000 Euro sichergestellt wurde.

Zu Prozessbeginn kündigten die Angeklagten Aussagen für die kommenden Verhandlungstage an. Die Staatsanwaltschaft rechnete mit geständigen Einlassungen. Sie erwirkte auch Arrestbefehle über die gesamte Schadenssumme, die bei einer Verurteilung vollstreckt werden können. Die Strafkammer hat vorerst noch neun weitere Verhandlungstage bis Mitte Juni terminiert.

© dpa-infocom, dpa:240418-99-725124/2

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