Forbes-Liste:Helene Fischer verdient mehr als Celine Dion und Britney Spears

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Dem Wirtschaftsmagazin Forbes zufolge liegt die Schlagersängerin auf Platz acht der bestbezahlten Sängerinnen. Weltweit.

Was ist passiert?

Helene Fischer soll eine der bestbezahlten Musikerinnen weltweit sein. Das Wirtschaftsmagazin Forbes listet die deutsche Pop-Schlager-Sängerin in ihrem Ranking auf Platz acht. Hinter Rihanna, vor Celine Dion und Britney Spears. Obwohl sie nicht so bekannt sei wie ihre amerikanischen Konkurrentinnen auf der Liste, verdiene Fischer mehr als die meisten US-Superstars, schreibt Forbes. Das liege vor allem an ihrer "phänomenal erfolgreichen Tour", bei der Fischer pro Aufritt siebenstellig kassiert habe. Insgesamt sei sie zwischen dem 1. Juni 2017 und 1. Juni 2018 auf einen vorsteuerlichen Umsatz von 32 Millionen Dollar (etwa 28 Millionen Euro) gekommen, schreibt Forbes.

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Es gibt so viele Milliardäre wie nie, sie werden immer reicher und sogar etwas weiblicher. Das Ranking zeigt auch: US-Präsident zu sein, lohnt sich nicht. Donald Trump verlor ein paar Plätze, seine Immobilien an Wert.

Von Stephan Radomsky

Was ist an dieser Einschätzung wirklich dran?

Forbes veröffentlicht regelmäßig Listen über wirtschaftlich erfolgreiche Männer und Frauen. Deren Zahlen basieren auf Schätzungen und öffentlich zugänglichen Daten. Sie können also weder vollständig noch absolut präzise sein - zeigen aber zumindest Trends auf, denn das Schätzverfahren, dem sie zugrunde liegen, ist bekannt als eines der weltweit aufwendigsten. Die Forbes-Zahlen gelten in der Branche als weitgehend zuverlässig. Nur: Hat jemand wirtschaftlichen Erfolg, ohne öffentlich darüber zu informieren, kann er nie auf dieser Liste auftauchen. Es könnte also durchaus zum Beispiel eine Sängerin in Bollywood, Südamerika oder Südostasien geben, die viel mehr verdient als Helene Fischer, Rihanna oder Celine Dion. Ohne, dass Forbes davon weiß. Es gibt aber auch Menschen, die wollen gar nicht auf einer solchen Liste erscheinen und klagen gegen ihre Nennung. Und Menschen wie den saudi-arabischen Investor al Walid ibn Talal, der sich auf der Forbes-Liste nach oben geklagt hat, weil er sich zu geringschätzt fühlte. Oder wie US-Präsident Donald Trump, der Forbes im Präsidentschaftswahlkampf vorwarf, das Magazin wisse nicht, wovon es schreibe. Er sei schließlich viel reicher, als in Forbes behauptet.

Zurück zu Helene Fischer - warum interessiert uns ihr Vermögen?

Zum einen natürlich, weil sie eine der erfolgreichsten Sängerinnen Deutschlands ist. Mehr als 13 Millionen Tonträger hat sie verkauft. Zum anderen, weil sie von ihrem Privatleben und ihrem finanziellen Erfolg wenig preisgibt - angesichts ihrer Charterfolge und ihrer medialen Präsenz aber klar sein, dass sie zumindest nicht schlecht verdient. Das Handelsblatt nannte sie eine "singende Geldmaschine", die jeder liebe, "egal, ob Schüler oder Rentner, Mann oder Frau, Schunkelfreund oder Rockfan". Der Musikwissenschaftler Martin Lücke, der ein Buch über Schlager geschrieben hat, bezeichnete Fischer als "Fräulein Fehlerfrei", weil sie so extrem sympathisch, sexy und modern sei. All das natürlich, ohne zu vergessen, wo sie herkommt. Ihren Geburtsort in Sibirien mag sie nie besucht haben, doch das rheinland-pfälzische Dörfchen Wöllstein wurde Fischer sei Dank deutschlandweit bekannt. Hier hat sie als 14-Jährige ihr erstes Geld verdient, heißt es. In der Weinlese. Wer auch nur einmal bei Regen, Wind und Kälte im Weinberg geschufftet hat, weiß, dass die Floskel "hart erarbeitet" in diesem Fall keine Floskel ist. Fischer hat sich ihren Erfolg hart erarbeitet. Und steht Forbes zufolge nun in einer Reihe mit all den Superstarts, die regelmäßig in Shows in Las Vegas auftreten, ausverkaufte Welttourneen vor Hunderttausenden spielen, Oscars gewinnen und kurzum die globale Musikindustrie bestimmen.

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