Dieselbe Zone, derselbe Flugzeugtyp, eine ähnliche Zeit und dieselbe Fluggesellschaft: Rund sechs Monate nach dem rätselhaften Airbus-Absturz über dem Südatlantik, bei dem 228 Menschen starben, ist erneut eine Air-France-Maschine in schwere Turbulenzen geraten.
Wie die Tageszeitung Le Figaro am Mittwochabend im Internet berichtete, ging der Zwischenfall am 29. November allerdings glimpflich aus. Die Besatzung und die 203 Passagiere kamen wohlbehalten in Paris an. Air France bestätigte den Zwischenfall.
Auch in São Paulo gab es bei einem Air-France-Flug Probleme. Nach Informationen der Zeitung verlor ein Airbus A330 in kurzer Zeit rund 1700 Meter an Flughöhe. In der Regel sei nur ein Sinkflug um 100 Meter vorgesehen, schreibt das Blatt.
Panische Besatzung
Ein Passagier habe im Internet berichtet, das Flugzeug sei seiner Einschätzung nach außer Kontrolle geraten. Die Besatzung habe panisch gewirkt. Im Gegensatz zum Katastrophenflug am 1. Juni sollen aber die Sonden zur Geschwindigkeitsmessung nicht vereist gewesen sein.
Probleme hatte am Mittwoch auch eine Boeing 777-200 der Air France beim Landeanflug auf den internationalen Flughafen von São Paulo. Der Pilot der aus Paris kommenden Maschine bat um vorrangige Landerechte und nach Medienberichten zudem um die Bereitstellung von Feuerwehr- und Ärzteteams am Boden. Die Maschine landete aber planmäßig und ohne Probleme gegen 8:00 Uhr (Ortszeit). Air France sprach von einer "kleinen hydraulischen Panne". An Bord der Maschine waren 259 Passagiere und 16 Besatzungsmitglieder.
Suche nach Erklärungen
Das Pariser Amt für Unfallanalysen BEA kündigte an, den Airbus-Zwischenfall vom November genau untersuchen zu wollen. Es erhofft sich davon Anhaltspunkte für die Aufklärung der Katastrophe am Pfingstmontag.
Ein Airbus A330-200 war damals auf dem Nachtflug von Rio nach Paris ebenfalls in einem Unwetter abgestürzt. Lediglich 51 der 228 Toten - unter ihnen auch 28 Deutsche - wurden bislang geborgen. Der Großteil des Wracks und die Flugschreiber wurden bisher nicht gefunden.