Fall Roman Polanski:Dank an Präsident Sarkozy

Hat der französische Präsident Druck auf die Schweiz ausgeübt, damit Star-Regisseur Roman Polanski freikommt? Polanskis Schwägerin jedenfalls bedankte sich bei Nicolas Sarkozy.

Die Schwägerin des in der Schweiz inhaftierten Regisseurs Roman Polanski hat sich beim französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy für dessen Unterstützung bedankt. "Ich würde nicht behaupten, dass Roman dank seiner Hilfe befreit wurde, aber er war super", sagte Mathilde Seigner der Zeitung Le Parisien. Polanski wartet nach der Gerichtsentscheidung auf seine Freilassung.

Diskreter Helfer in der Not: Nicolas Sarkozy. (Foto: Foto: AP)

Sarkozy habe Polanski sehr unterstützt. "Er war sehr effizient", fügte Seignier hinzu. In der Öffentlichkeit hatte sich die französische Regierung in der Affäre zurückhaltend gezeigt, nachdem der Kulturminister Frédéric Mitterrand wegen seiner vorbehaltlosen Unterstützung Polanskis in die Kritik geraten war.

Polanskis Ehefrau Emmanuelle sei sehr erleichtert, dass der 76-Jährige voraussichtlich bald das Gefängnis verlassen könne. "Die letzte Zeit war furchtbar für sie", sagte Seigner. Auch die beiden Kinder des Paares hätten gelitten. Die Familie hoffe nun darauf, Weihnachten in dem Schweizer Chalet zu feiern, in dem Polanski unter Hausarrest gestellt werden soll. Sobald Polanski aus der Haft entlassen werde, wolle sie mit ihm mit Champagner anstoßen, sagte Seigner.

Das Schweizer Justizministerium will gegen die Entlassung keinen Einspruch einlegen. Die Entlassung könnte aber frühestens an diesem Freitag stattfinden. Die Vorbereitungen benötigten Zeit, teilte das Ministerium in Bern mit.

Polanski war vor etwa zwei Monaten in der Schweiz wegen der Vergewaltigung einer Minderjährigen in den USA vor über 30 Jahren festgenommen worden. Am Mittwoch hatte das Bundesstrafgericht in Bellinzona die Freilassung des 76-Jährigen angeordnet. Polanski soll 4,5 Millionen Franken (knapp drei Millionen Euro) Kaution zahlen, seine Ausweise abgeben und einen elektronisch überwachten Hausarrest antreten.

© dpa/AFP/yas - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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