Fall Christina:Angeklagter bittet Eltern um Entschuldigung

Mehr als ein Vierteljahrhundert nach der Tat konnte der Mord an der neunjährigen Christina aufgeklärt werden. Im Strafprozess hat der mutmaßliche Täter die Eltern des Mädchens um Verzeihung gebeten.

Mehr als 26 Jahre liegt seine Tat zurück. Jetzt hat er die Eltern seines Opfers um Verzeihung gebeten. Ein 45-Jähriger steht derzeit in Osnabrück vor Gericht, weil er im November 1987 die neunjährige Christina auf dem Schulweg getötet haben soll.

"Es tut mir unendlich leid", sagte der Angeklagte vor dem Landgericht. Mit zitternder Stimme schilderte er aus seiner Sicht die Geschehnisse am Tattag, dem 27. November 1987. Er war damals 19 Jahre alt. Er habe die Schülerin beim Joggen getroffen, sagte er vor Gericht, habe sie in einen Garten gestoßen, und versucht, sie zu vergewaltigen. Anschließend habe er ihr den Mund zugedrückt, als sie drohte, ihrer Mutter davon zu erzählen.

Der Angeklagte bestätigte damit den Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Die Anklage wirft dem Mann vor, das Mädchen umgebracht haben, um den Vergewaltigungsversuch zu vertuschen. Zum Prozessauftakt hatte die Verteidigung angekündigt, dass der Mann ein Geständnis ablegen wolle.

Der Fall Christina wurde erst im vergangenen Jahr aufgeklärt. Erst jetzt ließen sich mit modernen Analysemethoden DNA-Spuren auf einem Kleidungsstück des Mädchens auswerten.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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