Explosion eines Tankwagens:Nigeria: Bis zu 100 Tote bei Gas-Unglück an Heiligabend

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  • Bei einem Großbrand in einer Gasanlage im Südosten Nigerias sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Augenzeugen sprechen von bis zu 100 Toten.
  • Womöglich hat der Fahrer eines Tankwagens Sicherheitsbestimmungen missachtet und so die Explosion ausgelöst.

Bei einer Gas-Explosion im Südosten Nigerias sind am Donnerstag womöglich bis zu 100 Menschen ums Leben gekommen. Dies berichteten lokale Medien am Donnerstag unter Berufung auf Augenzeugen, offizielle Quellen haben bisher den Tod von mindestens sechs Menschen bestätigt. In einer Gasanlage in der Stadt Nnewi im Bundesstaat Anambra ist ein mit Gas befüllter Tankwagen explodiert, womöglich weil der Fahrer Sicherheitsbestimmungen nicht eingehalten hatte.

Was passiert ist

Etliche Menschen hatten sich vor dem Tankwagen versammelt, um rechtzeitig vor Weihnachten ihre Gasflaschen aufzufüllen. Dann brach Feuer aus. Feuerwehrkräfte schafften es, die Flammen in den Griff zu bekommen und zu löschen. Laut der nigerianischen Zeitung Leadership habe es nicht nur in der Anlage Opfer gegeben, die zum Teil bis zur Unkenntlichkeit verbrannt waren, sondern die Flammen hätten auf Häuser übergegriffen und mehr als 50 Autos zerstört. Augenzeugenberichten zufolge sei der Fahrer des Tankwagens losgefahren, ohne die vorgeschriebene Abkühlzeit zu beachten, und habe so die Explosion ausgelöst.

Unterschiedliche Angaben über die Zahl der Opfer

Die Zahl der Opfer ist noch unklar: "Ich sah etwa 100 verkohlte Leichen", sagte der Lokaljournalist David Onwuchekwa am Freitag, der sich vor Ort befand. Der stellvertretende Vorsitzende des Roten Kreuzes in Nigeria, Peter Kathy, berichtete von vier Personen, die ins Krankenhaus eingeliefert worden seien sowie zahlreichen Verletzten. Ein Vertreter der staatlichen Hilfsorganisation Nema wollte bislang keine Opferzahl bestätigen. Er sagte lediglich, die Mitarbeiter der Einrichtung machten sich noch ein Bild von der Lage. Inzwischen hat die nigerianische Polizei aber den Tod von mindestens sechs Menschen bestätigt. Sechs weitere Menschen seien verletzt und würden derzeit im Krankenhaus behandelt, sagte ein ranghoher Polizist am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

© SZ vom 26.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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