Spendenaktion:Erdbeben in der Türkei: Viel Hilfsbereitschaft aus Hessen

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Mit viel Engagement organisieren insbesondere Menschen mit türkischen Wurzeln seit einer Woche eine Spendenaktion für die Opfer des Erdbebens in der Türkei. „Die Hilfsbereitschaft ist wirklich enorm“, sagte Atila Karabörklü, Vorstandsvorsitzender der Türkischen Gemeinde Hessen. Das am vergangenen Freitag geöffnete Spendenlager in einem Frankfurter Industriegebiet sei innerhalb von zwei Tagen voll gewesen. Ein türkischer Unternehmer habe zusätzlichen Lagerraum in Mainz-Kastel zur Verfügung gestellt.

Er kenne viele, die nach dem Beben spontan in die Türkei geflogen sind, um vor Ort zu helfen, so Karbörklü. Es gebe WhatsApp-Gruppen von Hilfsvereinen, um zwischen der Türkei und Deutschland Hilfe zu organisieren und das jeweils Benötigte dorthin zu schaffen, wo es gerade gebraucht wird - wenn es denn eine Transportmöglichkeit gibt. Andere unterstützten die Verteilung von Lebensmitteln, kochten Suppe und versuchten einfach, für die Überlebenden des Bebens da zu sein.

Bilal Can, Mitglied der Kommunalen Ausländervertretung in Frankfurt, denkt schon an die Herausforderungen des Wiederaufbaus in der Katastrophenregion: „Ich habe die Oberbürgermeister-Kandidaten angeschrieben, dass sie sich dafür einsetzen, dass zehn deutsche Städte eine Patenschaft für eine türkische Stadt in der Erdbebenregion übernehmen, um beim Wiederaufbau zu helfen. Frankfurt sollte Patenstadt von Gaziantep werden.“

Die Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt ist am 5. März.

Darüber hinaus organisiert Can ein Benefiz-Fußball-Hallenturnier, an dem sich am 18. März wohl 20 Vereine beteiligen wollen. Auf Gelder hofft er vor allem durch die Versteigerung der signierten Trikots von Emre Can (Borussia Dortmund) und des heutigen Besiktas-Spielers Cenk Tosun, der in Frankfurt aufwuchs und seine ersten Fußballschritte bei der Frankfurter Eintracht machte.

Auch in Wiesbaden engagieren sich viele Menschen für dieErdbebenopfer. Die Rollstuhlbasketballer „Rhine River Rhinos“ machtenkurzfristig ein Spiel gegen Hannover United zum Benefizspiel. „Stattdes regulären Eintrittspreises konnten unsere Gäste eine Spende, infreiwilliger Höhe, in eine Spendenbox werfen“, erklärteGeschäftsführer Mirko Korder. Das Geld sei an die HilfsorganisationHessen'den Deprem Bölgesine gegangen. Es kamen nach den Worten vonKorder 2787 Euro zusammen. „Uns wurde mitgeteilt, dass das Geld fürdie Anschaffung von mobilen Toiletten und Duschkabinen, für dieaktuell ein großer Bedarf herrscht, verwendet wurde.“

Andere Kommunen und zum Beispiel der Kreis Offenbach posten auf ihren Webseiten Informationen zu Hilfsmaßnahmen und die Kontonummern von Hilfsorganisationen, die sich in der Katastrophenregion engagieren.

© dpa-infocom, dpa:230216-99-617594/2

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