Nach dem Rekordfund von mehr als einer Tonne Kokain an Bord einer Air-France-Maschine sind in Venezuela inzwischen 22 Verdächtige festgenommen worden. Unter ihnen seien drei Italiener und zwei Briten sowie acht Militärangehörige, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch in der venezolanischen Hauptstadt Caracas mit. Auch ein in Manager von Air France in Venezuela sitze in Untersuchungshaft.
Die französische Anti-Drogen-Polizei hatte vor zwei Wochen am internationalen Flughafen Roissy-Charles de Gaulle bei Paris gut 1,3 Tonnen reinen Kokains an Bord der Maschine entdeckt. Die Drogen waren in mehr als 30 Koffern in dem Flugzeug versteckt, das aus Caracas kam. Der Marktwert wurde auf 200 Millionen Euro geschätzt. Die Ermittler vermuten, dass Mitarbeiter von Air France sowie venezolanische Militärangehörige als Komplizen in den Riesenschmuggel involviert waren.
Die Drogen seien "wahrscheinlich für den europäischen Markt bestimmt" gewesen, hieß es bei der Polizei in Paris. Als ein möglicher Drahtzieher wurde die "italienische Mafia" genannt. Der französischen Anti-Drogen-Polizei war der Rekordfund in Zusammenarbeit mit britischen, spanischen und niederländischen Kollegen geglückt. Frankreichs Innenminister Manuel Valls hatte am Samstag bekanntgegeben, dass das Kokain auf 30 Koffer verteilt war, die keinem Flugzeuginsassen gehörten. Es handelte sich um den bislang größten Drogenfund in Frankreich. Seit Jahresbeginn wurden in Frankreich laut Valls vier Tonnen Kokain von der Polizei beschlagnahmt.