CDU-Politiker:Philipp Mißfelders Eltern klagen gegen Uniklinik Münster

Lesezeit: 1 min

Philipp Mißfelder ist im Juli 2015 überraschend gestorben. Jetzt klagen seine Eltern gegen die Uniklinik Münster. (Foto: dpa)
  • Die Eltern des verstorbenen CDU-Politikers Philipp Mißfelders klagen gegen das Universitätsklinikum Münster.
  • Sie verlangen die Aushändigung der Krankenakte ihres Sohnes. Der Grund: Es gebe Ungereimtheiten über den Tod Mißfelders.
  • Uniklinik und Witwe wollen die Akten nicht herausgeben. Das sei nicht im Sinne Mißfelders, der sich mit seinen Eltern überworfen habe.

Aushändigung nicht im Sinne des Verstorbenen

Gut acht Monate nach dem Tod des CDU-Politikers Philipp Mißfelder verklagen Mißfelders Eltern das Universitätsklinikum Münster. Sie fordern die Aushändigung der Krankenunterlagen ihres Sohnes. Es gebe "Unstimmigkeiten" und "Ungereimtheiten" über die Umstände, die zu Mißfelders Tod geführt hätten, heiße es in der Klage. Das berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Mißfelder war im Juli 2015 im Alter von 35 Jahren völlig überraschend an einer Lungenembolie gestorben, die Langzeitfolge eines Treppensturzes gewesen sein soll. Um die Aufklärung dieses Sturzes gehe es den Eltern den Berichten zufolge in der Klage.

Doch die Uniklinik, in der Mißfelder nach seinem Sturz behandelt worden war, wolle die Akten nicht herausgeben. Auch Mißfelders Witwe lehne eine Aushändigung an ihre Schwiegereltern ab. Dies hätte ihr verstorbener Mann nicht gewollt, habe sie über ihren Anwalt mitteilen lassen. Das Verhältnis zwischen ihm und seinen Eltern sei zerrüttet gewesen. Die Eltern bestreiten das, heißt es in dem Bericht.

Verschiedene Versionen des Sturzes

Erst bei der Beerdigung ihres Sohnes hätten sie von verschiedenen Versionen des Treppensturzes erfahren. Zugetragen habe er sich in einer alten Mühle auf dem Anwesen seiner Schwiegereltern. Auch über die letzten Stunden Mißfelders gebe es unterschiedliche Aussagen und Ungereimtheiten.

Mißfelders Witwe, Mutter seiner beiden Kinder und Alleinerbin, wolle den Eltern ein Zugeständnis machen: Sie dürften die Krankenakte einsehen, gegen den vermeintlichen Willen ihres Mannes. Sie habe bei der Uniklinik Münster, bei der sie auch beschäftigt ist, eine Ablichtung der vollständigen Patientenunterlagen angefragt. Unter Aufsicht und Auflagen dürften die Eltern die Akten sichten, aber keine Fotos oder Kopien anfertigen und nach außen kein Wort über den Inhalt verlieren. Mißfelders Eltern, so der Bericht, sei das nicht genug. Sie wollen die Herausgabe wenn nötig vor Gericht erstreiten.

© SZ.de/tamo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

CDU-Politiker Mißfelder tot
:"Wir sind unfassbar traurig und schockiert"

Der CDU-Politiker Philipp Mißfelder ist im Alter von 35 Jahren gestorben. Er erlag völlig überraschend in der Nacht zum Montag einer Lungenembolie. In der Union herrscht Bestürzung.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: