Trockenheit:Feuerwehr kämpft in Deutschland gegen Waldbrände

Kaum Regen, aber eine hohe Verdunstung: Wegen der anhaltenden Trockenheit ist die Waldbrandgefahr sehr hoch.

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Bei Trockenheit und Wind machen Wald- und Moorbrände derzeit in vielen Regionen Deutschlands den Einsatzkräften zu schaffen. In Nordrhein-Westfalen kämpften Feuerwehrleute gegen mehrere größere Brände in freier Natur, sie eilten auch ihren niederländischen Kollegen bei einem Feuer im Grenzgebiet zu Hilfe. Wind fachte den Brand im niederländischen Nationalpark De Meinweg - nur rund 30 Kilometer westlich von Mönchengladbach gelegen - immer wieder an.

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Aus dem Wald- und Heidegebiet stiegen weithin sichtbar große Rauchwolken auf. Ein nahes gelegenes Wohnviertel wurde evakuiert. Am Dienstagabend war das Feuer zumindest auf der deutschen Seite wieder unter Kontrolle. Für die Morgenstunden am Mittwoch war aber auffrischender Wind gemeldet. Die niederländische Ortschaft Herkenbosch wurde wegen starker Rauchentwicklung evakuiert.

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Nach Angaben der niederländischen Behörden war das Feuer am Montagabend aus unbekannter Ursache im Nationalpark De Meinweg ausgebrochen. In der Nacht schien es zunächst unter Kontrolle zu sein, war jedoch am Dienstagmorgen durch starken Wind erneut aufgeflammt. Insgesamt sei auf beiden Seiten der Grenze eine Fläche von rund 170 Hektar betroffen, hieß es. Seit Montagnachmittag waren etwa 750 Feuerwehrleute im Einsatz.

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Nach einem großflächigen Waldbrand in Gummersbach (Bild) und einem mittlerweile zweitägigen Einsatz will die Feuerwehr letzte Glutnester löschen. "Ein Ende ist nun heute doch nicht abzusehen", sagte ein Feuerwehrsprecher am Mittwochnachmittag. Um an die Glutnester zu gelangen, müsse zunächst verbranntes Holz weggeräumt werden, sagte ein Sprecher. Das Feuer war am Montagmittag ausgebrochen, etwa 35 Hektar Wald hatten in Flammen gestanden. Hunderte Helfer sowie zwei Polizeihubschrauber mit Löschwassergefäßen und Flugfeld-Löschfahrzeugen vom Airport Köln/Bonn waren beteiligt. Glutnester seien durch starken Wind immer wieder entfacht worden. Ein 24-Jähriger soll den Brand durch "leichtfertigen Umgang mit Feuer" ausgelöst haben, wie es am Dienstag bei der Polizei hieß. Bei Wenden im Kreis Olpe im Sauerland hatten bis zu 400 Feuerwehrleute einen Waldbrand auf einer Fläche von rund drei Hektar bekämpft, nachdem die Flammen am Montagabend ausgebrochen waren. Am Dienstag wurden noch Glutnester gelöscht. Bei dem Einsatz wurde ein Feuerwehrmann leicht verletzt und vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

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(Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa)

In Niedersachsen beschäftigte ein Moorbrand bei Lohne (Bild) viele Einsatzkräfte. In einem Waldstück brannte das Unterholz, außerdem eine Torfmiete, sagte ein Sprecher der Kreisfeuerwehr Vechta. Wie ein Sprecher der Feuerwehr Lohne am Mittwochmorgen sagte, kümmern sich die Einsatzkräfte noch um mehrere Glutnester. Es handele sich noch um eine Fläche von drei bis vier Hektar. Rund 70 Feuerwehrleute seien zunächst wieder im Einsatz. Im Laufe des Mittwochs sollen auch wieder Hubschrauber eingesetzt werden. Am Samstag war auch im emsländischen Papenburg ein Feuer auf einem 32 Hektar großen Moorgebiet ausgebrochen. Daraufhin wurden Häuser geräumt. Dieses Feuer sei inzwischen gelöscht, sagte ein Polizeisprecher. Brände wurden auch aus anderen Teilen Deutschlands gemeldet - etwa aus dem Wilden Moor bei Rendsburg in Schleswig-Holstein, aus Thüringen und einem Wald in Nürnberg.

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Die Waldbrandgefahr ist derzeit sehr hoch. Der Oberboden sei relativ trocken, hinzu kämen trockene Vegetationsreste aus dem Vorjahr, die noch auf dem Boden lägen, erklärte Mathias Aßmann von den Niedersächsischen Landesforsten. Die neue Vegetation sei noch nicht völlig entwickelt. Deshalb gelte in und an den Wäldern ein striktes Rauch- und Grillverbot. Zu den "klassischen" von Waldbrand gefährdeten Gebieten zählt etwa die Lüneburger Heide. Wegen des Wassermangels gehören aber auch schon Regionen dazu, die früher als eher wenig gefährdet galten, wie etwa der Harz. "Schon seit mehr als vier Wochen hat es kaum geregnet, in einigen Regionen herrscht bereits die höchste Stufe der Waldbrandgefahr", sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD). "Die oberste Bodenschicht ist staubtrocken." (Bild: trockener, mit reisig bedeckter Waldboden in Berlin)

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Den DWD-Berechnungen zufolge fielen vom 14. März bis zum 18. April vielerorts weniger als zehn Liter pro Quadratmeter. Zugleich sorgten an vielen Tagen Sonnenschein, sehr trockene Luft und zeitweise auch frischer bis starker Wind für hohe Verdunstungsraten von etwa sechs Litern pro Quadratmeter am Tag. Der Wasserbedarf der Pflanzen musste in diesem Zeitraum aus dem im Boden gespeicherten Wasser gedeckt werden. "Die Regenmengen, mit denen wir ab dem Wochenende rechnen können, dürften vorerst nicht ausreichen, um die aktuelle Trockenheit flächendeckend und nachhaltig zu beenden", warnte Tobias Fuchs, Vorstand für Klima und Umwelt beim DWD. (Bild: Trockenheit am Kölner Rheinufer)

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