Buschbrände in Australien:Großbrände vereinigen sich zu "Mega-Feuer"

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  • Behörden zufolge soll in Australien ein sogenanntes "Mega-Feuer" entstanden sein.
  • Fast eine Viertel Million Menschen soll wegen der Brände ihr Zuhause verlassen.
  • In der vergangenen Woche mussten bereits 67 000 Bewohner ihre Häuser räumen.

In Australien haben sich Behörden zufolge zwei Großbrände zu einem "Mega-Feuer" vereint. Dieses soll an der Grenze der Bundesstaaten New South Wales und Victoria brennen und eine halbe Million Hektar groß sein. Es wurde vermutlich durch die erneute Hitzewelle und den starken Wind angefacht. Vorhergesagt wurden für Freitag Höchsttemperaturen von 40 Grad und mehr, dazu wurde Wind mit Geschwindigkeiten von 90 Kilometern pro Stunde erwartet.

Schon zuvor hatten im Südosten des Landes 240 000 Menschen per Handy einen Notfall-Alarm erhalten. Wer es noch könne, solle die betroffenen Gebiete verlassen, sagte der Katastrophenschutz-Leiter des Bundesstaats Victoria, Andrew Crisp, am Freitag.

In solchen Textnachrichten erfahren die Bewohner, welche Orte von Evakuierungen betroffen sind und ob sie vor den Flammen fliehen müssen. In dem Staat mussten bereits in der vergangenen Woche 67 000 Menschen ihre Häuser verlassen. Laut Crisp gab es am Freitag drei Evakuierungs-Aufrufe. Die Menschen sollen zudem entlegene Gebiete und Wälder meiden. "Wir können uns keine Pause leisten, wir müssen wachsam bleiben", sagte er. Victoria ist wie das benachbarte New South Wales besonders stark von den Bränden betroffen.

"Wir sind weit entfernt vom Ende der Krise"

Premierminister Scott Morrison sagte, in den östlichen Bundesstaaten werde ein schwieriger Tag erwartet. "Wir sind weit entfernt vom Ende der Krise und dieser Katastrophe." Seit Beginn der großen Buschfeuer im Oktober verbrannten in ganz Australien mehr als zehn Millionen Hektar Land, das entspricht ungefähr der Größe von Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Mindestens 26 Menschen kamen ums Leben.

RTL startet am Freitagabend trotz der Brände erneut eine Staffel des Formats "Ich bin ein Star, holt mich hier raus!". Die Show wird bereits zum 14. Mal aus dem australischen Dschungel übertragen und gehört trotz sinkender Zuschauerzahlen jedes Jahr zu den Quotengaranten. Vor Beginn der aktuellen Staffel hatten Politiker und Internetnutzer Kritik vorgebracht, dass es geschmacklos sei, die Unterhaltungsshow auszustrahlen.

Das Amt für Wetterkunde hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass es nie auf dem Kontinent wärmer und trockener gewesen war als im vergangenen Jahr. Dabei reicht der Vergleichszeitraum bis 1910 zurück. Der Zusammenhang zwischen den Bränden, den geringen Niederschlägen und den hohen Temperaturen sei deutlich.

© SZ.de/dpa/mpu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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