Astronomie:Sternenhimmel im Oktober

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Am Südhorizont zeigt sich eines der ältesten Sternbilder überhaupt. Nicht sehr hoch im Norden steht der Große Wagen - und am 9. Oktober gibt es vermehrt Sternschnuppen zu sehen.

Von Helmut Hornung

Highlight: Pan war ein grobschlächtiger Typ: massiger Körper, behaartes Gesicht, zwei kleine Hörner auf dem Kopf. Der griechische Hirtengott lebte in der freien Natur und stieg am liebsten Frauen nach. Außerdem sprach er kräftig dem Alkohol zu, wobei er fürchterlich laut schreien und dabei sprichwörtlich "Panik" verbreiten konnte. Beim Kampf um den Olymp spielte Pan eine wichtige Rolle. Denn er riet den Göttern, auf der Flucht vor Giganten und Titanen die Gestalt von Tieren anzunehmen. So etwa wurde Apollo zum Raben, Zeus zum Hammel. Pan sprang ins Meer, weil er sich in einen Fisch verwandeln wollte - was ihm nicht ganz gelang. So blieb der Hirtengott ein amphibisches Mischwesen. Als Zeus in einem epischen Götterkampf schwere Verletzungen davontrug, wurde er von Pan und seinem Kollegen Hermes wieder zusammengeflickt. Der Obergott zog erneut in den Kampf und gewann. Zum Dank versetzte er Pan als Steinbock ans Firmament. Dort können wir ihn im Herbst über dem Südhorizont bewundern. Das Sternbild gehört zu den ältesten überhaupt, schon vor 4800 Jahren beschrieben es die Sumerer. Die Babylonier sahen in ihm einen "Ziegenfisch". Der griechische Astronom Ptolemäus nahm es im zweiten Jahrhundert als eine von 48 Konstellationen in seinen Katalog auf.

Sterne und Sternbilder: Der Steinbock gehört ebenso zu den Tierkreisbildern wie Widder, Fische, Wassermann und Schütze, die wir jetzt im Süden finden. Hoch am Himmel schimmert das Pegasus-Viereck, während die Spitzen des Sommerdreiecks mit den Sternen Atair im Adler, Deneb im Schwan und Wega in der Leier im Südwesten leuchten. Nicht sehr hoch im Norden steht der Große Wagen, östlich von ihm blinkt Kapella im Fuhrmann. Darüber prangt die Kassiopeia, östlich von ihr funkelt die Sternenkette der Andromeda mit der schwach glimmenden Galaxie. Der Kleine Wagen mit dem Polarstern an der Deichselspitze steht kopfüber im Norden.

Planeten, Mond, Meteore: Während Merkur und Mars unsichtbar bleiben, lässt sich Venus gegen Monatsende kurz nach Sonnenuntergang im Südwesten erspähen. In derselben Himmelsrichtung glänzt am frühen Abend Jupiter im Schlangenträger; am 3. und 31. Oktober zieht jeweils die Sichel des zunehmenden Mondes an ihm vorüber. Saturn im Schützen zeigt sich ebenfalls am Abendhimmel. Der Fahrplan des Mondes: Erstes Viertel am 5., Vollmond am 13., Letztes Viertel am 21. und Neumond am 28. Oktober. Am 9. Oktober erreichen die Giacobiniden ihr Maximum, pro Stunde könnten einige Dutzend Sternschnuppen zu sehen sein.

© SZ vom 01.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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