Amoklauf im US-Bundesstaat Nevada:"Ich dachte, ich würde sterben"

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Das Lokal war zur Frühstückszeit gut besetzt: Ein Mann hat in Carson City im US-Bundesstaat Nevada erst eine Frau auf einem Parkplatz erschossen und ist dann bewaffnet mit einem Automatik-Gewehr in die Filiale einer Restaurantkette gestürmt.

Sein erstes Opfer tötet Eduardo S. auf dem Parkplatz vor dem Restaurant: Mit einem Automatik-Gewehr erschießt er eine Frau, die neben ihrem Motorrad steht. Dann stürmt der 32-Jährige die Filiale der Kette "International House of Pancakes" und feuert Dutzende Male. Zwei Männer sind sofort tot, eine Frau erliegt später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Nach seinem Amoklauf verlässt der Todesschütze das Lokal. Auf dem Parkplatz gibt er weitere Schüsse in Richtung umliegender Geschäfte ab. Anschließend richtet er die Waffe gegen sich selbst.

Die Glasfront der "International House of Pancakes"-Filiale in Carson City ist nach dem Amoklauf von Kugeln durchsiebt. (Foto: AP)

Insgesamt sterben damit am Dienstag in Carson City im US-Bundesstaat Nevada fünf Menschen. Sieben weitere seien bei dem Angriff verletzt worden, teilte der zuständige Sheriff mit.

Ein gezielter Angriff auf die Nationalgarde?

Die Hintergründe die Bluttat sind noch unklar. Die drei Opfer im Restaurant waren nach Angaben der Behörden Mitglieder der Nationalgarde. Die zwei Männer und eine Frau waren in Uniform in dem Restaurant. Der Sheriff von Carson City sagte, man untersuche nun, ob sich der Angriff gegen die Nationalgarde gerichtet habe. Der US-Fernsehsender ABC berichtete zwischenzeitlich, es gebe Hinweise, dass der Schütze früher selbst in der Filiale gearbeitet habe.

Zum Zeitpunkt des Amoklaufs am frühen Morgen war das Spezialitäten-Restaurant für Pfannkuchen gut besucht. In der lokalen Zeitung Reno Gazette-Journal berichteten Gäste von den dramatischen Minuten. Eine Rentnerin, die mit ihrer Tochter und ihren ihren Enkelkindern in dem Lokal frühstückte, sagte dem Blatt: "Ich habe angefangen zu beten. Ich dachte, ich würde sterben." Beim Aufstehen habe er eines der Todesopfer entdeckt, berichtete der Ehemann der Frau: "Sie saß immer noch aufrecht, aber ihr Kopf war zur Seite gesunken. Es schien fast. als schlafe sie."

Das Verteidigungsministerium in Washington verurteilte die Tat scharf. Der "sinnlose Verlust" von Menschenleben sei "eine Tragödie", sagte ein Sprecher. Der demokratische Senator Harry Reid, der den Bundesstaat Nevada repräsentiert, zeigte sich betroffen. Es sei "sehr schwer zu akzeptieren", dass sich eine derartige Tat an so einem "friedlichen, ruhigen Ort" ereigne. Nach einem Bericht der lokalen Zeitung Reno Gazette-Journal ist es die tödlichste Schießerei, die jemals in der Carson City stattgefunden hat.

© sueddeutsche.de/dpa/AFP/dapd/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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