In Badehose und Bikini am Strand liegen oder im Freibad das kühle Wasser genießen - das war in den letzten Septembertagen bei Temperaturen weit über 20 Grad kein Problem. Und auch die ersten Tage im Oktober können sich sehen lassen. Richtig Herbst wird es erste Mitte nächster Woche. In Bildern. So warm und sonnig war selten ein September in Deutschland. Wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte, lag die Mitteltemperatur mit mehr als 15 Grad zwei Grad höher als in einem normalen September. Auch die Sonne schien mit 182 Stunden länger als gewöhnlich - normal sind 149 Stunden. Es fielen im Schnitt nur 57 Liter Niederschlag pro Quadratmeter und damit vier Liter weniger als sonst. Ein Blick über Weinberge oberhalb der Mosel bei Piesport zeigt, wie grün und sommerlich sich der beginnende Herbst zeigt.
Strandwetter und großer Besucherandrang auf der Ostseeinsel Rügen: Am Wochenende stiegen die Temperaturen in weiten Teilen Deutschlands auf mehr als 25 Grad. Das gleiche Bild an der Nordseeküste: Hier nutzten so viele Besucher das schöne Wetter, dass Strandkorb-Vermieter die Saison verlängerten. "Viele Gäste haben sich spontan für einen Kurzurlaub entschieden", sagte eine Sprecherin der Tourismus-Agentur von Schleswig-Holstein. Auf Norderney und Wangerooge wurden die Hotelzimmer knapp. Campingplätze lockten mit Sonderangeboten.
Eine Abkühlung bei 20 Grad Wassertemperatur konnte man sich auch noch im Freibad holen - wie hier im Anabad von Hannover, das noch bis Dienstag geöffnet ist. Einige Bäder warfen sogar noch einmal die Wasseraufbereitung an, nachdem sie sich eigentlich schon in die Winterpause verabschiedet hatten: "Wir haben uns von den hohen Temperaturen überzeugen lassen. Das Wasser war ja noch im Becken", sagte Klaus Ketterer vom städtischen Bäderbetrieb in Freiburg.
Schatten spendet nur der Sonnenschirm, ansonsten gibt es auch am Rhein in Speyer Sonne pur.
Während die einen in der Sonne ihre Freizeit genießen, nutzen die Landwirte - hier in Schleswig-Holstein - das trockene Wetter, um ihren Mais für Silage-Futter zu ernten. Für Landwirte sind die letzten warmen Tage ein Segen. "Die Saison hat schlecht angefangen", sagte Dieter Tanneberger vom Bundesverband Deutscher Landwirte. "Es war sehr feucht und bis Ende Juli mussten wir um unsere Ernte fürchten." Die Wärmephase habe das verhindert. Vor allem der Mais profitiere von der späten Sonne.
Sonnenschein nicht nur auf dem Oktoberfest: Diese Münchner lassen es sich mit T-Shirt und Bier am Kleinhesseloher See im Englischen Garten gut gehen - andere ...
... zogen es vor, sich einfach in die Sonne zu legen.
"Abendrot schön Wetterbot'", sagt der Volksmund: Schon vor ein paar Tagen sagte ein feuerroter Himmel über dem Berliner Alexanderplatz einen sonnigen Oktoberanfang voraus. Am Wochenende brachen dann gleich zwei Wärmerekorde in der Hauptstadt: Am Samstag wurde mit 26,5 Grad die Marke aus dem Jahr 1942 (25 Grad), am Sonntag mit 25,6 Grad die aus dem Jahr 1917 (23,9 Grad) überboten.
Die Rekordtemperaturen genossen die Berliner dann beim Slaglinen im Volkspark Friedrichshain, ...
... beim Planschen in der Spree auf der "Insel Berlin" im Stadtteil Alt-Treptow oder ...
... ganz in Ruhe auf dem Königssee im Berliner Grunewald. Bis Anfang nächster Woche bleibt es in Deutschland meist sommerlich warm. Ein Wetterwechsel kündigt sich laut Deutschem Wetterdienst Mitte der Woche zunächst im Norden mit zunehmender Bewölkung und deutlich kühleren Temperaturen an. Dann wird auch in der Mitte Deutschlands zunehmend seltener die Sonne zu sehen sein und es kann gelegentlich regnen. Nur im Süden überwiegt das trockene und heitere Wetter noch ein paar Tage länger. Der Herbst, er kommt also doch.