Airbus-Absturz: Erste Entschädigungen:Gericht ordnet Zahlung an

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Für Unterhalt und psychologische Behandlung: Air France muss erstmals Angehörige von Opfern finanziell entschädigen. Unterdessen wurden weitere Wrackteile gefunden.

Ein brasilianisches Gericht hat die ersten Entschädigungszahlungen für Hinterbliebene des Air-France-Unglücks angeordnet. Bis zur Festlegung einer endgültigen Entschädigung müsse die französische Fluggesellschaft zwei Jahre lang umgerechnet 5.000 Euro monatlich für Unterhalt und psychologische Behandlung an die Frau und drei Kinder eines der Opfer zahlen, entschied ein Gericht in Rio de Janeiro.

Die Suche geht weiter: Ein Taucher der brasilianischen Marine sichert ein Wrackteil der verunglückten Airbus-Maschine. (Foto: Foto: Reuters)

Zudem soll der Familie des 42-jährigen brasilianischen Passagiers eine Lebensversicherung in Höhe von umgerechnet 18.000 Euro ausgezahlt werden. Die erste Rate ist demnach am 30. Juni fällig.

In dem Absturzgebiet im Atlantik entdeckten die Suchmannschaften unterdessen weitere Leichenteile sowie Gepäckstücke und Wrackteile. Es sei noch unklar, ob es sich bei den von einem französischen Marineschiff geborgenen Körperteilen um die Reste eines oder mehrerer Opfer handele, sagte ein Sprecher des brasilianischen Militärs am Mittwoch.

Wrack -und Leichenteile gefunden

Bislang wurden die Körper von 50 der 228 Insassen des an Pfingstmontag verunglückten Air-France-Flugs geborgen.

Die brasilianischen Behörden wiesen Vorwürfe der französischen Untersuchungsbehörde BEA zurück, wonach einem Experten aus Frankreich die Beteiligung an der Untersuchung der Leichen verweigert worden sei. Die bislang von der französischen Botschaft gemeldeten Experten hätten alle vollen Zugang, hieß es.

Der Airbus war am 1. Juni auf dem Weg von Brasilien nach Frankreich gut drei Stunden nach dem Start abgestürzt; erst nach Tagen wurden erste Leichen und Wrackteile im Meer gefunden. Unter den Toten sind 28 Deutsche. Wie viele restliche Leichen noch gefunden werden, ist unklar. Viele Angehörige werden vermutlich keinen Leichnam bestatten können.

Die Ursache des Absturzes ist bislang unklar. Die Flugschreiber, die eine verlässliche Auskunft über das Geschehen geben könnten, liegen auf dem Meeresboden. Die Suche nach ihnen gestaltet sich sehr schwierig.

© sueddeutsche.de/ojo/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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