Ägypten:Restaurant in Flammen

Bei einem Brandanschlag auf ein Lokal sterben in Kairo mindestens 16 Menschen. Offenbar rächten sich zwei männliche Gäste, die zuvor nicht eingelassen worden waren. Die Opfer verbrannten teilweise bis zur Unkenntlichkeit.

Von Paul-Anton Krüger, Kairo

Bei einem Brandanschlag auf ein Restaurant in Kairo sind am frühen Freitagmorgen mindestens 16 Menschen getötet worden, unter ihnen elf Männer und fünf Frauen. Nach ersten Angaben des Innenministeriums gibt es keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund. Vielmehr hätten mutmaßlich zwei junge Männer einen Molotow-Cocktail in den Eingang des Lokals geworfen, das im Souterrain eines Wohnhauses liegt; zuvor seien sie an der Tür abgewiesen worden und mit Angestellten in Streit geraten. Das Restaurant verwandelte sich offenbar zu späterer Stunde in eine Bar und dann in einen Nachtclub.

Donnerstagabend gehen viele Ägypter aus, vor allem in der Hauptstadt. Es ist der Beginn des Wochenendes. Um Probleme und Belästigung weiblicher Gäste zu vermeiden, lassen Clubs und Diskotheken zumeist nur Paare ein. Die beiden abgewiesenen Männer hatten laut Berichten ägyptischer Medien zuvor schon Ärger gemacht und Hausverbot in dem Restaurant erhalten. Nachdem das Sicherheitspersonal ihnen den Eintritt verweigerte, kamen sie nach Angaben der Behörden in den frühen Morgenstunden maskiert auf einem Moped zurück und warfen den Brandsatz. Auf Videos vom Tatort war zu sehen, wie Flammen aus dem Eingang schlugen und dichter schwarzer Rauch herausquoll. Möglicherweise war ein Notausgang aus den Gasträumen durch eine Garage versperrt. Die meisten Toten, die teils zur Unkenntlichkeit verbrannten, waren offenbar Angestellte.

© SZ vom 05.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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