Zweiter Anlauf in Penzberg:Kino wird Musikschule

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Der Penzberger Stadtbaumeister hat neue Ideen fürs Metropol

Vor etwa zehn Jahren hatte die Stadt Penzberg schon einmal einen Anlauf genommen, um die städtische Musikschule im alten Metropol-Kino unterzubringen. Der Plan scheiterte 2009 an den Kosten. Nun könnte doch noch etwas daraus werden. Stadtbaumeister Justus Klement hat sich des Projekts angenommen und gemeinsam mit Vertretern der Musikschule einen Entwurf gezeichnet, wie das Metropol kostengünstig umgebaut werden könnte. Er präsentierte seine Vision am Dienstag dem Bauausschuss des Stadtrats. Dieser fand Gefallen an dem Entwurf. Einstimmig beauftragte das Gremium das Bauamt, zwei Planer-Teams vorzuschlagen, die sich den Stadträten vorstellen sollen. Das ausgewählte Büro soll im Anschluss die Bereiche Architektur, Haustechnik, Elektro, Brandschutz und Bauphysik bearbeiten. Und damit auch eine Kostenschätzung für das Projekt liefern.

Klement möchte die Hülle des historischen Gebäudes weitestgehend erhalten. Die vier großen Eingangstüren auf der Straßenseite (Westen) sollen bleiben. Eingriffe in die Fassaden wird es auf der Nord- und der Ostseite geben. An der Schmalseite zum Nachbargebäude hin ist eine Außen-Fluchttreppe vorgesehen. Auf der Rückseite werden die bestehenden Anbauten abgerissen und durch neue ersetzt. Dort sollen Lagerräume wie auch Sanitäranlagen geschaffen werden. Von der Ostseite aus wird es voraussichtlich auch einen Zugang zu einem Aufzug geben, um barrierefrei in das obere Stockwerk zu kommen.

In den großen Kinosaal quasi hineingestellt wird ein neuer Saal mit den Maßen 18,5 auf 10,5 Meter. Nur so lasse sich verhindern, dass die Außenhülle des ehemaligen Lichtspielhauses verändert werde, weil sie gedämmt werden müsse, sagte Klement. Während der neue Saal einen ebenen Fußboden erhält, bleibt der ansteigende Boden im Korridor. So könnten Rollstuhlfahrer von der Straße aus ebenerdig in die Musikschule fahren, die vorhandene Rampe nutzen, um wiederum ebenerdig in den neuen Saal zu gelangen.

Das Foyer bleibt erhalten, auch der historische Eintrittskartenverkaufsraum. Über dem neuen Saal sollen acht Unterrichtsräume etwa mit 15 Quadratmetern Größe entstehen. Um zu ihnen zu gelangen, muss vom alten Treppenhaus ausgehend eine neue Treppe eingebaut werden. Die ehemalige Wohnung soll entkernt werden. So entstünde ein weiterer Saal mit circa zehn auf acht Metern, sagte Klement. Um alle Räume mit Tageslicht zu versorgen, sollen die Unterrichtszimmer kleine Gauben zugeordnet bekommen. Für den ehemaligen Kinosaal im Erdgeschoss könnte das Dach mit einem Oberlicht umgebaut werden. 200 000 Euro sind für die Planung im Haushalt 2018 eingestellt. Musikschulleiter Johannes Meier äußerte sich ebenfalls zufrieden, vor allem, weil die "Nutzerwünsche" umgesetzt worden seien.

© SZ vom 22.02.2018 / veca - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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