Zusammenarbeit:Ausgezeichnete Leseförderung

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Freude über Gütesiegel: Sigrid Prommer, Rosemarie Draxlberger, Lars Schumann, Katrin Fügener, Sandy Schantz und Bürgermeisterin Elke Zehetner (v.l.). (Foto: Manfred Neubauer)

Die Penzberger Stadtbücherei kooperiert mit drei örtlichen Schulen, um den Kindern den Umgang mit Büchern schmackhaft zu machen. Dafür hat sie nun ein Gütesiegel bekommen

Von Alexandra Vecchiato, Penzberg

Die Stadtbücherei Penzberg engagiert sich seit Jahren, um die Lesekompetenz von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Das tut das Team der städtischen Einrichtung in der Rathauspassage nicht nur in den eigenen vier Wänden. Die Bücherei-Mitarbeiter gehen in die Schulen und bereichern somit den Unterricht. Für ihre Partnerschaft mit den Penzberger Schulen hat die Bücherei eine Auszeichnung erhalten. Überreicht wurde das Gütesiegel der bayerischen Staatsregierung vor kurzem bei einem Festakt in München. Um diese Partnerschaft mit den beiden Grundschulen und der Förderschule zu intensivieren, wurden nun Kooperationsverträge geschlossen. Mit diesen Verträgen wüssten alle Beteiligten, was sie voneinander erwarten dürften, sagte Büchereileiterin Katrin Fügener.

Die Stadtbücherei schickt unter anderem regelmäßig ehrenamtliche Vorleser in die drei Schulen. Auch stellt die städtische Einrichtung Medienkisten für den Unterricht zusammen. Die Schulklassen wiederum besuchen die Bücherei, bekommen dort Führungen oder erhalten Tipps zur richtigen Recherche.

Dieses Engagement würdigten das Wissenschafts- und das Kultusministerium mit dem Gütesiegel "Bibliotheken - Partner der Schulen", das seit gut einer Woche den Eingang der Stadtbücherei schmückt. Lesekompetenz sei der entscheidende Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe, sagte Staatssekretärin Carolina Trautner bei der Verleihung.

Das können die Penzberger Schulleiter nur bestätigen. Leseförderung sei ein wichtiger Inhalt der Lehrtätigkeit, sagte Sigrid Prommer, Konrektorin der Grundschule an der Birkenstraße. Doch man stehe "in arger Konkurrenz zu anderen Medien". Dass Kinder Bücher in die Hand nähmen, sei keine leichte Aufgabe. Die Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei sei da ein weiteres Standbein. Lesen sei eine wichtige Voraussetzung für das Lernen, betonte Lars Schumann, Rektor der Bürgermeister-Prandl-Grundschule: "Je eher wir die Kinder dazu bringen, desto besser."

Wie begeistert die Kinder sind, wenn sie die Stadtbücherei besuchen dürfen, davon berichtete Rosemarie Daxlberger, Leiterin der Janusz-Korczak-Förderschule. Gerade jenen Kindern, die in ihrem Zuhause keine Bücher hätten, zeigten die ehrenamtlichen Vorleser, dass Lesen etwas Besonderes sei.

Schüler, die bei einer Klassenführung die Bücherei besichtigt hätten, kämen auch später wieder, berichteten Fügener und ihre Kollegin Sandy Schatz. "Das ist ein Ansporn für uns." Von der 1. bis zur 10. Klasse gebe es unterschiedliche Führungen und Bücherrallyes. Auch für Kinder mit Leseschwäche hat die Stadtbücherei ein Angebot. Es gibt ein eigenes Regal mit spezieller Lektüre. Das sei wichtig, sagte Fügener. Denn: "Zehn bis 15 Prozent der Zehnjährigen können laut einer Studie nicht lesen." Die Leiterin fügte daher hinzu: "Die Kooperationsverträge mit den drei Schulen müssen nicht die einzigen bleiben."

© SZ vom 21.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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