Zum Jahresabschluss:Der Altstadt zu Diensten

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Der Arbeitskreis Kommunalpolitik der CSU zieht positive Bilanz

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Altstadtimmobilien, Wohnungsbau, Parkplätze, Verkehrsangelegenheiten - es war ein Rundgang durch den örtlichen Themengarten, mit dem der Arbeitskreis Kommunalpolitik (AK) der Wolfratshauser CSU das Jahr 2018 abgeschlossen hat. Als Gesprächspartner für den überschaubaren Zuhörerkreis standen in der Flößereigaststätte zwei Mitglieder des Stadtrats parat: Die AK-Vorsitzende Claudia Drexl-Weile und Fraktionssprecher Günther Eibl, der auf die grundsätzliche Problematik hinwies, mit der man es beim Wohnungsbau in Wolfratshausen zu tun habe: Die Stadt sei flächenmäßig eng begrenzt, "und die meisten in Frage kommenden Grundstücke gehören uns ja gar nicht," stellte Eibl fest.

Hinzu kommen ihm zufolge die schwindelerregenden Grundstückspreise selbst in Normallagen und die gewaltigen, im ablaufenden Jahr um 15 Prozent gestiegenen Baukosten. Sie seien auch bedingt durch wachsende behördliche Auflagen, etwa bei Wärmedämmung und Gebäudetechnik. "Wo soll unter diesen Voraussetzungen noch städtischer Wohnungsbau herkommen", fragte Eibl. Die Devise laute Verdichtung. Man müsse immer wieder mit Bauwerbern und Grundeigentümern reden.

Den jüngst nach schwierigen Diskussionen gefassten überparteilichen Ratsbeschluss zu den vier wichtigen städtischen Liegenschaften Untermarkt 10, Boodevaar-Turm, Pumpenhaus und Happ'sche Apotheke rief AK-Vorsitzende Drexl-Weile in Erinnerung. Mit dieser Entscheidung seien die Wünsche der CSU "größtenteils umgesetzt" worden. Details zur Happ'schen Apotheke reichte Eibl auf Anfrage eines Zuhörers nach, der sich dafür ausgesprochen hatte, den historischen Charakter der Altstadt zu bewahren. Denn dieser sei "ein Wolfratshauser Alleinstellungsmerkmal". Genau diesen Weg wolle man gehen, beteuerte Eibl. Die Stadt habe das Anwesen zwar erworben, eine Bewohnerin habe aber lebenslanges Wohnrecht. Und so lange könne die Stadt nichts verändern. Das Haus selbst weise interessante bauliche Details wie etwa ein Kreuzgewölbe auf, stehe aber, anders als das Inventar, nicht unter Denkmalschutz. Beide Stadtratsmitglieder hoben auch die Lösung für den Untermarkt 10 hervor, in dem auch in Zukunft das Heimatmuseum residieren soll. Im Erdgeschoss wird dem Beschluss zufolge ein Laden und eine Ticketverkaufsstelle eingerichtet, zusammen mit dem Boodevaar-Turm solle das Ensemble dadurch stärker zur Marktstraße hin ausgerichtet werden und so zu mehr Belebung und Urbanität beitragen, sagte Drexl-Weile.

Mit Skepsis reagierte Eibl auf den vehement geäußerten Wunsch eines Versammlungsgastes nach mehr kostenlosen Parkplätzen in der Innenstadt. Man wolle keinen Parksuchverkehr, so Eibl, für kurze Besorgungen könne ja auch die Semmeltaste genutzt werden, die 30 Minuten freies Parken ermöglicht. Drexl und Eibl stellten die erfolgreichen Bemühungen der CSU um eine fahrradfreundliche Stadt hervor, außerdem habe die Partei zwei wichtige Anträge gestellt: die Errichtung eines Hinweisschildes an der A 95 auf das Waldramer Badehaus und die Ertüchtigung der Weidacher Floßrutsche.

© SZ vom 30.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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