Wolfratshauser Politik:Grüne bestätigen Führungsduo

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Der Wolfratshauser Ortsverband der Grünen sei "in vielen Bereichen mit Abstand der aktivste" im Kreis, attestiert Alexander Müllejans. (Foto: Hartmut Pöstges)

Justyna Czajka und Hans Schmidt bleiben an der Spitze des Wolfratshauser Ortsverbandes. Herausforderer Peter Lobenstein unterliegt

Von Konstantin Kaip, Wolfratshausen

Mit bewährter Doppelspitze und einem Neuzugang im Vorstand wollen die Wolfratshauser Grünen ihre Bürgermeisterkandidatin Annette Heinloth bei der Kommunalwahl im kommenden Frühling zum Erfolg führen. Bei der Jahreshauptversammlung am Montagabend haben die Mitglieder des Ortsverbands Justyna Czajka und Hans Schmidt als Sprecherin und Sprecher in ihren Ämtern bestätigt. Neu im Vorstand ist Peter Lobenstein als Beisitzer. Er übernimmt damit den Posten von Marianne Mayr, die in Abwesenheit zur Schriftführerin gewählt wurde.

Damit setzen die Grünen im anstehenden Wahlkampf auf das Führungsduo, das auch in den vergangenen zwei Jahren für die Aktionen des Ortsverbands verantwortlich war. Dass es zahlreiche waren, hatte Schmidt vor der Abstimmung in einem kurzen Bericht noch einmal herausgestellt. Die Wolfratshauser Grünen hatten nicht nur mit vielen Pressemitteilungen und Veranstaltungen, sondern auch mit offenen Briefen, Plakat- und Flugblattaktionen Politik gemacht. So habe man etwa dazu beigetragen, das geplante Einkaufszentrum auf dem Kraft-Areal am Bahnhof zu verhindern, resümierte Schmidt. Der Ortsverband habe sich zudem beharrlich für die Energiewende und gegen Baumfällungen eingesetzt.

Die Wahl selbst viel zumindest zur Hälfte überraschend knapp aus. Zwar kandidierte Czajka als einzige Frau für den Vorsitz und wurde laut Wahlleiter und Kreisverbandssprecher Alexander Müllejans "eindeutig gewählt" - mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung von neun stimmberechtigten Mitgliedern. Für den männlichen Posten der bei den Grünen vorgeschriebenen Doppelspitze gab es jedoch zwei Kandidaten: Peter Lobenstein meldete sich selbst und forderte damit Schmidt heraus. "Ich werfe meinen Hut in den Ring", sagte der 57-jährige diplomierte Fernmeldetechniker und Betriebsrat, den die Wolfratshauser seit drei Jahren als Vorsitzenden des Nachbarschaftshilfevereins "Bürger für Bürger" kennen. Bei der Wahl unterlag Lobenstein dem 66-jährigen Fraktionssprecher im Stadtrat nur knapp mit vier zu fünf Stimmen. Beide Kandidaten hatten zuvor in kurzen Vorstellungsrunden die Klima- und Wohnungspolitik als zentrale Anliegen herausgestellt, mit leicht unterschiedlichen Akzenten.

Bei der Wahl zum Beisitzer schlug Schmidt dann seinen gerade noch unterlegenen Herausforderer Lobenstein vor, der sich für das Amt im Vorstand bereit erklärte und auf den Posten gewählt wurde. Gerne hätte auch Stadtrat Rudi Seibt dieses Amt behalten. Dabei machte ihm jedoch die Frau des neuen "alten" Sprechers einen Strich durch die Rechnung. Mit zwei Männern als Beisitzer sei die von den Grünen im Vorstand angestrebte Parität, also das Gleichgewicht der Geschlechter, nicht mehr gegeben, erklärte Lucia Schmidt.

Zwar betonte Müllejans, dass diese Vorgabe für Kommunal- und Kreisverbände nicht gelte und Czajka plädierte dafür, "nicht aufs Geschlecht zu achten, wenn es Menschen gibt, die sich engagieren wollen". In einer geheimen Abstimmung scheiterte jedoch der Beschluss, einen zweiten Beisitzer zu bestellen: mit vier zu vier Stimmen und einer Enthaltung denkbar knapp.

Kreisverbandssprecher Müllejans gratulierte schließlich dem neuen vierköpfigen Vorstand. Der Wolfratshauser Ortsverband der Grünen sei "in vielen Bereichen mit Abstand der aktivste" im Kreis, sagte er. "Ich freue mich, wenn das so weitergeht."

© SZ vom 18.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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