Grundsätzlich begrüßt die Stadt Wolfratshausen den Plan der Wasserkraft Farchet GmbH, ein Wasserkraftwerk am Loisach-Isar-Kanal zwischen Farchet und Waldram zu bauen. Doch als es in der jüngsten Stadtratssitzung um die Stellungnahme zur wasserrechtlichen Bewilligung ging, mussten die Räte Einwände erheben. Zudem forderten sie ein Planfeststellungsverfahren, eine Umweltverträglichkeitsprüfung sowie den Einbau einer Fischauf- und -abstiegstreppe. Zum einen verweigern die Gremiumsmitglieder ihre Zustimmung dazu, dass die Zufahrt über die Mehrzweckhalle und den nördlich des Loisach-Isar-Kanal verlaufenden Fuß- und Radwegs erfolgen soll, zum Teil über ein städtisches Grundstück. Die Räte sähen es lieber, wenn die Zufahrt während des Baus über den Weg auf der Südseite des Kanals geregelt würde. Im Bescheid sei zudem zu regeln, dass eine für die Flößerei benötigte Mindestwassermenge in der Loisach in den Monaten des Floßbetriebes, also Mai bis September, gewährleistet sein muss. Der Dritte Bürgermeister Helmuth Holzheu (CSU) führte zudem weitere Auswirkungen des Kraftwerks auf Flora und Fauna an, die zum Teil aus den Stellungnahmen anderer Träger öffentlicher Belange stammten, aber auch für die Stadt Wolfratshausen relevant seien, etwa die geplante Vertiefung des Kanals und seine Auswirkungen auf das FFH-Gebiet.
"Die weitere energetische Nutzung der Loisach ist im Ansatz eine gute Geschichte", sagte auch Manfred Fleischer (CSU). Doch die Voraussetzung für Zustimmung müsse sein, dass im Vorfeld "tatsächlich eine vollständige Güterabwägung stattfindet", sagte er. Das gehe nur im Rahmen eines Planfeststellungsverfahren in Verbindung mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung. "Es kann sein", sagte Fleischer weiter, "dass dadurch das Verfahren länger dauert und der Strom später produziert wird. Aber wir als Stadtväter und -mütter können dann sagen, dass wir darauf geschaut haben, dass Lebensraum erhalten bleibt." Es habe keinen Sinn, "wenn wir auf unserer Flur eine Anlage haben, die Probleme generiert."